V.F. Corporation

V.F. Corporation

Wären wir in der Krise alle nackt?

Nein, ich denke nicht! Sicher muss man in einer wirtschaftlichen Schwächephase mal etwas kürzertreten, aber ich denke, dass man eher auf einen neuen Luxuswagen verzichtet, als auf eine neue Regenjacke oder ein neues Paar Schuhe. Und genau diese Frage sollte man sich immer vor einem Investment stellen. Wie wird mein Unternehmen in einer Wirtschaftskrise davonkommen? Oder ganz generell: Wird es diese Firma in 20 Jahren noch geben? Suche dir einfach eine Aktie raus, mit der du ein gutes Gewissen hast, eine Aktie, die dein Depot weiter diversifiziert. Man braucht keine “Hot Stocks” im Portfolio, mit denen man nur unruhige Nächte hat.

Genau so ein langweiliges Unternehmen ist auch der Modegigant V.F. Corporation. Marken wie The North FaceTimberlandJanSport oder Vans kennt fast jeder – die Muttergesellschaft V.F. Corp. aber eher die wenigsten. Dabei läuft die Aktie super und auch in Sachen Dividende ist das Unternehmen super unterwegs.

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Die Entstehung und das Geschäftsmodell der V.F. Corporation:

Im Jahr 1899 gründeten 8 Männer die Reading Glove and Mitten Manufacturing Company in Reading, Pennsylvania. 2 der Männer waren bereits Führungskräft bei einem Strumpfhosenhersteller. Ein weiterer war der Bankier und Brauer John Barbey – alle anderen wollten sich nur als Investoren am Unternehmen beteiligen. Zusammen investierten sie rund 11.000$ und mieteten sich für 60$/Monat in einer 30 m² großen Fabrik ein. Sie stellten Strick- und Seidenhandschuhe her, doch leider lief das Geschäft nicht wie geplant. Barbey, der im Unternehmen alle finanziellen Angelegenheiten bearbeitete, entschied sich 12 Jahre später, also im Jahr 1911, alle seine Kollegen auszubezahlen. Hierfür nutze er die Gewinne, die sein Vater Peter mit seinem Sunshine Beer erwirtschaftete. Fortan führte er das Unternehmen alleine weiter. 1912 trat Barbey’s Sohn John Edward als Vizepräsident ins Unternehmen mit ein und gemeinsam bauten sie die Firma zu einem Unterwäschehersteller um. 1913 änderten sie den Namen in Schuykill Silk Mills (Schuykill ist ein Fluss in Pennsylvania). Mit dem Firmennamen freundeten sie sich allerdings nicht an, sodass sie einen Wettbewerb ausriefen. Die 25$ Belohnung bekam der Gewinnername Vanity Fair, was so viel heißt wie: Jahrmarkt der Eitelkeit. Von nun an nannte man sich also Vanity Fair Silk Mills Inc.

1951 ging das Unternehmen dann unter dem abgekürzen Namen V.F. Corporation an die Börse. Im Laufe der Jahre wollte sich das Bekleidungsunternehmen breiter aufstellen und in andere Modebereiche expandieren. So kaufte man sich im Jahr 1969 bei dem Jeanshosenhersteller H.D. Lee Mercantile Company aus Kansas City ein. Mit dem Kauf der Blue Bell Holding Company wurde V.F. Corporation im Jahr 1986 zum größten Bekleidungsunternehmen der Welt. Die Akquisition brachte bekannte Marken wie WranglerRustler, sowie JanSport und Red Kap mit. Im Jahr 2000 rettete V.F. Corp. den Outdoor-Bekleider The North Face Inc., der kurz vor der Insolvenz stand. Im selben Jahr folgte noch die Übernahme von Rucksackproduzenten Eastpak. 2004 kam die bei Skatern beliebte Marke Vans dazu und im Jahr 2011 noch eine weitere Outdoor-Marke Timberland. Auch den Arbeitskleidungshersteller Williamson-Dickie Manufacturing Company übernahm man im Jahr 2017. 2018 folgte noch der Sportschuh-Macher Altra Footwear. Was Übernahmen angeht, ist einfach kein Ende in Sicht. Allerdings schreckt der Vorstand auch nicht davor zurück, schlechter laufende Firmen wieder zu verkaufen. So brachte man zuletzt sein Jeansgeschäft unter dem Namen Kontoor Brands Inc. an die Börse.

Der V.F. Corporation Aktienchart

Zahlen | Daten | Fakten

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Symbol:
VFC
WKN:
857621
ISIN:
US9182041080
Land:
USA
Marktkapitalisierung:
11.3 Mrd. €
Dividendenrendite:
7%
Zahlungsintervall:
quartalsweise
Erste Dividende:
1941

Aussichten

Wie geht es bei der V.F. Corporation zukünftig weiter?
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass immer mehr Menschen häufiger Sport treiben. Ob es nun Joggen, Wandern oder Fahrradfahren ist – die V.F. Corp. hat die passenden Bekleidungsmarken im Portfolio. Gerade bei der jüngeren Zielgruppe sind Outdoor-Aktivitäten momentan extrem gefragt. Natürlich braucht man da ein geeignetes Outfit. Marken wie The North Face, Timberland oder Vans sind hier sehr beliebt und konnten daher in letzter Zeit auch deutlich stärker wachsen, als andere Marken.

Der Modekonzern erwirtschaftet aktuell knapp 60% seiner Umsätze in den USA. Hier bietet sich also noch ein enormes Wachstumspotenzial, gerade im asiatischen Raum. Um sich beispielsweise in China besser aufzustellen, ging man mit dem Amazon-Konkurrenten Alibaba eine Kooperation ein. Man möchte sich mithilfe verschiedener Daten besser auf seine Zielgruppe ausrichten und geeignetere Produkte anbieten. Langfristig wird sich diese Strategie sicher auszahlen.

Und was macht die Dividende?
Seit 1941 wird regelmäßig eine Dividende gezahlt und seit 1973, also inzwischen seit 46 Jahren, wird die Dividende sogar Jahr für Jahr gesteigert. Die Dividendensteigerungsrate der letzten 10 Jahre liegt bei sagenhaften 14,7 Prozent. Nicht mehr lange, bis man sich zu den heiß begehrten Dividenden Königen zählen darf. Aktuell beträgt die Dividendenrendite rund 2,1 Prozent. Zusammen mit der jährlichen Dividendensteigerung kommt hier schnell eine ordentliche Summe zusammen. Die Ausschüttungsquote liegt mit 65% zwar schon etwas hoch, der Konzern hat aber noch genug Geld übrig, um weitere Übernahmen zu stemmen.

Fazit:
In meinen Augen zählt V.F. Corporation zu den Unternehmen, die auch in einer Wirtschaftskrise leichter davonkommen. Verkauft sich mal eine Marke nicht so wie geplant, wird das leicht von den anderen Marken und Segmenten aufgefangen. Gerade langfristig orientierte Dividendeninvestoren dürften mit diesem Unternehmen ihre Freude haben.

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Berechnungskriterium
Wert
Punktzahl
Dividendenrendite
7 %
6 von 6
Dividendensteigerungsrate (letzte 5 Jahre)
3.1 %
1 von 6
Ausschüttungsquote
78.1 %
2 von 6
Zahlung & Steigerung der Dividende
1 Jahre
0 von 6
Kurszuwachs (letzte 10 Jahre)
-28.3 %
0 von 3
Gewinnentwicklung (letzte 5 Jahre)
-2.3 %
0 von 3
Umsatzentwicklung (letzte 5 Jahre)
-0.2 %
0 von 3
Verschuldungsgrad
47.7 %
1 von 3
Gesamtpunktzahl
=
10 von 36

Der Hintergrund

Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.

Das Problem

Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.

Die Lösung

Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.

Weitere interessante Unternehmen:

Benedikt Stafflinger

Benedikt Stafflinger

Hi, ich bin Benedikt. Als Privatinvestor bin ich oft auf der Suche nach interessanten und lukrativen Dividendenaktien. Wenn ich eine Firma gefunden habe, schaue ich mir gerne das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektiven an. Da ich diese Infos nicht für mich behalten will, habe ich DividendeOhneEnde ins Leben gerufen - die Plattform für solide und wachstumsstarke Dividendenwerte. Hier kannst du noch etwas mehr über mich erfahren ...
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Der Depotplaner inkl. Depot-Tracker

Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?

Zu diesem Theme machte ich mir sehr viele Gedanken und habe lange daran getüftelt. Stolz darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots präsentieren. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die langfristig sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance noch besser im Auge zu behalten.

Wie ist deine Meinung zu V.F. Corporation?

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