Die Weltbevölkerung wächst unaufhaltsam, um es genauer zu sagen, werden pro Minute 157 Babys (Stand 2017) geboren und knapp 120 Menschen sterben. Viele davon befinden sich bei der Geburt oder beim Tod in einem Krankenhaus. Und hiervon besitzt Helios alleine in Deutschland 87 Stück. Jährlich werden vom Unternehmen knapp 1,3 Millionen Menschen behandelt. Jetzt fragst du dich bestimmt: Wer zum Teufel ist Helios? Ich wollte doch einen Artikel über Fresenius lesen … Aber der Reihe nach :-)
Fresenius ist hauptsächlich ein Medizintechnik- und Gesundheitsunternehmen, doch durch Zukäufe und Übernahmen konnten sie ihre Geschäftsfelder erweitern. Heute sind sie außerdem als Pharma-, Gesundheitsdienstleistungsunternehmen und Krankenhausbetreiber tätig. Da das ziemlich viele verschiedene Sparten sind, hat sich Fresenius in 4 eigenständig agierende Unternehmen aufgeteilt.
Schon im Jahr 1462 wurde in Frankfurt am Main die Hirsch-Apotheke eröffnet. Diese gelang im 18. Jahrhundert in die Hände der Fresenius-Familie. Im Jahr 1912 gründete dann Eduard Fresenius sein eigenes Pharmazieunternehmen. Hier fokussierte er sich auf die Fertigung von Injektionslösungen. Erst 1934 trennte er sich von der Hirsch-Apotheke und startete anschließend in Bad Homburg durch. In den Folgejahren beschäftigte er knapp 400 Mitarbeiter. Doch das Glück hielt nicht lange. Eduard verstarb recht plötzlich und die Geschäfte liefen den Bach runter. Glücklicherweise übernahm 1951 Else Kröner nach ihrem Pharmaziestudium das Unternehmen und führte es wieder bergauf.
Heute steht Fresenius auf 4 starken Beinen. Fresenius Kabi und Fresenius Helios gehören zu 100% dem Mutterkonzern. Fresenius Vamed zu 77% und Fresenius Medical Care nur zu 31%. Kabi ist ein führender Hersteller von Infusionen und klinischen Ernährungen. Helios betreibt die meisten Privat-Kliniken Deutschlands und ist dank einer Übernahme nun auch in Spanien vertreten. Vamed ist zuständig für die Planung und den Bau von neuen Krankenhäusern – sowohl in Deutschland als auch in vielen Schwellenländern in Afrika. Fresenius Medical Care ist der wichtigste und größte Umsatzbringer. Das Unternehmen hat sich auf die Blutwäsche spezialisiert. Sie sind mit Abstand die größten Betreiber von Dialysekliniken weltweit. Hier werden jährlich über 300.000 Patienten behandelt – meist mehrmals die Woche. Und die Zahl der Erkrankten geht nicht zurück.
Was ist in Zukunft geplant bei Fresenius?
Was die Zukunft alles bringt, kann wohl niemand genau vorhersagen. Fakt ist, dass Fresenius ziemlich gut aufgestellt ist und ordentliche Umsätze machen dürfte. In den letzten 20 Jahren ist der Umsatz jährlich um rund 12 Prozent gewachsen. Der Gewinn stieg in der gleichen Zeitspanne durchschnittlich um 12 Prozent pro Jahr.
Allerdings gab es darunter auch 3 Jahre, in denen der Gewinn zurückging. Und so ein Jahr erwartet uns gerade wieder. Der Vorstand von Fresenius hat eine Gewinnwarnung gemeldet. Das heißt, dass mittelfristige Wachstumsziele nicht erreicht werden. Als Grund dafür wurden schwächere Erträge bei Fresenius Medical Care und den Privat-Kliniken von Helios gemeldet. Mit seiner Korrektur hat der Aktienmarkt allerdings, in meinen Augen, übertrieben. Dass die Aktie zeitweise knapp 50% unter ihrem Allzeithoch stand, ist nicht gerechtfertigt. 2019 wird ein Übergangsjahr werden & ab 2020 will der Konzern wieder jährlich 10% Wachstum beim Umsatz und beim Gewinn erwirtschaften.
Kann die Dividende aktuell weiter gezahlt werden?
Selbst trotz der kürzlichen Gewinnwarnung möchte Fresenius die Dividendenzahlung weiter steigern und so seine Aktionäre glücklich machen. Und das macht das Unternehmen schon seit 1993. Somit zählt Fresenius zu den beliebten Dividendenaristokraten und ist damit einer der ganz wenigen deutschen Konzerne, der diesen Titel trägt. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt zwar nur 1,7%, allerdings darf man hierbei wieder die jährliche Dividendenerhöhung nicht vergessen. In den letzten Jahren waren das durchschnittlich 13%. Auch hier kann man also langfristig von einem ordentlichen Zinseszins profitieren.
Fazit:
Fresenius hat sich in der Gesundheitsbranche sehr breit aufgestellt. Die Tochtergesellschaften laufen alle sehr gut und sorgen so für laufende Umsätze. Aktuell ist die Aktie sehr günstig zu haben. Betrachtet man die langfristige Kursentwicklung, kann man sich schon fast denken, wohin die Reise geht …
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.
2 Antworten
Hallo Benedikt,
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu diesem Blog .. werde hier häufiger vorbeischauen …ist genau mein Fall ..
Schöne Grüße
Uwe
Hallo Uwe,
vielen Dank. Das motiviert mich 🙂
Freut mich, dass dir mein Blog gefällt.
Liebe Grüße
Benedikt