CSL Limited

CSL Limited

Das Gold steckt in den Adern

Und wieder verging eine Woche in der Coronakrise und somit auch meine erste Woche im Homeoffice. Der S&P 500 Index konnte zwar wieder 10 Prozent zulegen, dennoch ist die Lage weiterhin mehr als angespannt. Ein Impfstoff zum Schutz vor dem Covid19-Virus wurde auch noch nicht gefunden. Während sich die Lage in China langsam wieder beruhigt, ist man davon in Italien, Spanien und auch in Deutschland noch weit entfernt. Das Epizentrum der USA ist nach wie vor die Finanzmetropole New York. Tim Schäfer, den ich vor einigen Jahren persönlich in Manhattan getroffen habe, bleibt dennoch optimistisch. Er berichtet regelmäßig von der aktuellen Lage auf seinem YouTube-Kanal und seinem Blog. Gerade sein Optimismus und seine Zuversicht sind wahrlich ein Segen in diesen Tagen.

Auch ich kaufe weiter Aktien mit Sonderrabatt. In so einer Krise können sich wirklich wunderbare Einstiegsgelegenheiten ergeben, die man unbedingt nutzen sollte. Heute möchte ich euch deshalb, passend zum Thema, das Pharmaunternehmen CSL Limited aus Australien etwas näher vorstellen.

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Die Entstehung und das Geschäftsmodell der CSL Limited:

Am 15. März 1854 wurde Emil Adolf Behring als fünftes von zwölf Geschwistern in Hansdorf (Westpreußen – heutiges Polen) geboren. Sein Vater Georg August Behring arbeitete als Dorfschullehrer. Um sein Gehalt aufzubessern und um die große Familie ernähren zu können, arbeitete er morgens vor dem Unterricht auf dem Feld. Dass Emil eine schnelle Auffassungsgabe besaß, fiel seinem Vater sehr früh auf, weshalb er ihn auch auf ein Gymnasium schickte. Er sollte es seinem Vater später gleichtun und ebenfalls Lehrer werden. Allerdings hatte Emil den Wunsch Arzt zu werden. Da die Studienkosten an der Berliner Universität sehr hoch waren, musste er sich für 9 Jahre beim Militär verpflichten. Nach erfolgreicher Promotion im Jahr 1878 durchlief er die militärärztliche Laufbahn und beschäftigte sich schon damals mit verschiedenen Infektionskrankheiten und der Bakteriologie.

Im Jahr 1887 wurde Behring zum Stabsarzt ernannt und in das pharmakologische Institut der Universität Bonn bestellt, wo er zusammen mit dem Pharmakologen und Medizinhistoriker Carl Binz arbeitete. Das Ziel der Forschungseinrichtung war es Infektionskrankheiten mit verschiedenen chemischen Mitteln zu bekämpfen. Behring vertrat damals schon die Ansicht, dass man höhere Erfolgschancen hätte, wenn der Körper seine eigenen Gegengifte im Rahmen der Abwehrreaktion produzieren würde. Nach nur 2 Jahren in Bonn wurde Behring zurück nach Berlin kommandiert. Dort assistierte er Robert Koch, dem Entdecker des Tuberkelbazillus und Begründer der medizinischen Bakteriologie. Um an der Serumtherapie weiterzuforschen, schloss er sich im Jahr 1890 mit dem japanischen Bakteriologen Kitasato Shibasaburō zusammen. Gemeinsam konzentrierten sie sich auf die hochansteckende Infektionskrankheit Diphtherie, an der damals Unmengen von Neugeborenen und Kleinkindern verstarben. Sie entnahmen Blut von erkrankten Tieren, stellten daraus ihr Diphtherieheilserum her und starteten mit ersten menschlichen Versuchen. Auch, wenn diese ersten Versuche leider erfolglos waren, forschten die beiden unermüdlich weiter, verfeinerten die Dosierung und heilten schließlich die ersten Patienten. Im Jahr 1901 wurde diese Errungenschaft mit dem Nobelpreis für Medizin gewürdigt und Behring wurde zum Adligen – Emil von Behring. Vom Preisgeld finanzierte er den Bau seines eigenen Unternehmens, der Behring-Werk oHG, das er in Marburg bauen ließ.

Auch in Australien, wo man zu dieser Zeit ebenfalls mit einigen Seuchen zu kämpfen hatte, hörte man von Behring’s Erfolgen. Anfangs importierte man die Impfstoffe von anderen Herstellern. Doch als sich das Land im Krieg befand und somit von der Außenwelt isoliert war, musste man schnell reagieren. So gründete man im Jahr 1916 die Commonwealth Serum Laboratories, als Staatsunternehmen, mit dem Zweck eigene Impfstoffe herzustellen. Nach und nach forschte man an verschiedenen Präparaten und stellte so den Zugang für die Bevölkerung Australiens zu den medizinischen Fortschritten des 20. Jahrhunderts sicher. Darunter waren Insulin, Penicillin und auch Impfstoffe gegen die Grippe, Polio und andere Infektionskrankheiten. Das Staatsunternehmen wurde im Jahr 1991 privatisiert und im Jahr 1994 als CSL Limited an die australische Börse gebracht. Seitdem entwickelte sich das Unternehmen so gut, sodass man sogar einige Akquisen ohne Weiteres stemmen konnte. So kaufte man sich im Jahr 2000 das Schweizer Unternehmen ZLB Bioplasma AG. Ein Jahr später übernahm man 47 Plasmasammelstellen und Forschungseinrichtungen der Nabi Plasma Collection Centers in den USA. 2004 folgte das deutsche Pharmaunternehmen Aventis Behring, das auf die Behringwerke in Marburg zurückgeht. Ende 2014 verkaufte der Schweizer Konzern Novartis sein Influenza-Impfstoffgeschäft an CSL. Heute zählt CSL Limited zu den größten, innovativsten und erfolgreichsten Spezial-Biotechnologieunternehmen der Welt.

Der CSL Limited Aktienchart

Zahlen | Daten | Fakten

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Symbol:
CSL.AX
WKN:
890952
ISIN:
AU000000CSL8
Land:
Australien
Marktkapitalisierung:
96.1 Mrd. €
Dividendenrendite:
1.1%
Zahlungsintervall:
halbjährlich
Erste Dividende:
1993

Aussichten

Wie werden in Zukunft die Geschäfte der CSL Limited laufen?
Ich habe zwar keine Glaskugel, aber die benötige ich auch gar nicht, um zu wissen, dass es in Zukunft weiterhin unzählige Krankheiten gibt. In der aktuellen Krise sieht man erst mal, wie enorm wichtig eine gute gesundheitliche Versorgung in allen Ländern ist. Und man sieht auch, wie schnell unser Gesundheitssystem am Ende ist, wenn plötzlich ein unbekannter Virus die Runde macht. CSL gab übrigens bekannt, sich nicht an der Suche nach einem Corona-Gegenmittel zu beteiligen. Stattdessen spendete man einen Teil seiner firmeneigenen Technologie an das Team der Universität von Queensland, das an einem COVID-19-Impfstoff arbeitet.

Generell ist CSL Limited in einem sehr wettbewerbsschwachen Markt tätig. Die Medikamente lassen sich nur extrem aufwendig herstellen und sind daher auch relativ teuer. Für Patienten sind sie aber überlebensnotwendig. In vielen global verteilten Blutsammelstellen können Spender gegen eine kleine Vergütung Blut spenden. Für CSL ist hier nur das Blutplasma von großer Bedeutung. Aus dem “Gold der Adern” lassen sich viele verschiedene Arzneimittel auf Plasmabasis herstellen. Auch, wenn es jetzt noch einen längeren Lockdown geben könnte, meldetet der Pharmakonzern, dass es zu keinen Engpässen kommen sollte. Das extrahierte Plasma lässt sich, im Gegensatz zu Blut, einfrieren – und hiervon hat man genug auf Vorrat.

Natürlich kann man Blutspender nicht unendlich skalieren, weshalb CSL schon seit Längerem daran forscht, selber künstliches Blut herzustellen. Sollte dies eines Tages erfolgreich gelingen, ist das mit Sicherheit eine Goldmine für den Konzern und seine Aktionäre. Bis dahin hat das Unternehmen aber auch ohne künstlichem Blut noch sehr viele Präparate in der Pipeline, die nur darauf warten veröffentlicht zu werden.

Und wie verhält es sich mit der Dividende?
Auch, wenn das Unternehmen CSL Limited erst 1994 an die australische Börse ging, gab es für einige Investoren bereits die erste Gewinnausschüttung im Jahr 1993. Seit 2004 wird die Dividende zudem jährlich gesteigert. Und was die Steigerungsrate angeht, so legt der Pharmakonzern ein ordentliches Tempo vor. Betrachtet auf 10 Jahre liegt die durchschnittliche jährliche Erhöhung bei 15,2 Prozent. In den letzten 5 Jahren waren es sogar 17,5 Prozent. Da akzeptiere ich auch die eher “gering” erscheinende Dividendenrendite von 1 Prozent. Die Ausschüttungsquote liegt bei rund 45 Prozent.

Fazit:
Das Unternehmen CSL Limited hat eine interessante und vor allem lebensrettende Vergangenheit und garantiert eine ebenso wichtige Zukunft. Seit der Privatisierung ist es dem Pharmakonzern gelungen, sich immer breiter zu diversifizieren und erfolgreicher aufzustellen. In meinen Augen ist das ein Top-Investment für langfristig orientierte Anleger.

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Berechnungskriterium
Wert
Punktzahl
Dividendenrendite
1.1 %
3 von 6
Dividendensteigerungsrate (letzte 5 Jahre)
12.6 %
5 von 6
Ausschüttungsquote
48.3 %
5 von 6
Zahlung & Steigerung der Dividende
0 Jahre
0 von 6
Kurszuwachs (letzte 10 Jahre)
498 %
3 von 3
Gewinnentwicklung (letzte 5 Jahre)
10.5 %
3 von 3
Umsatzentwicklung (letzte 5 Jahre)
9 %
3 von 3
Verschuldungsgrad
34.1 %
1 von 3
Gesamtpunktzahl
=
23 von 36

Der Hintergrund

Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.

Das Problem

Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.

Die Lösung

Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.

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Hi, ich bin Benedikt. Als Privatinvestor bin ich oft auf der Suche nach interessanten und lukrativen Dividendenaktien. Wenn ich eine Firma gefunden habe, schaue ich mir gerne das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektiven an. Da ich diese Infos nicht für mich behalten will, habe ich DividendeOhneEnde ins Leben gerufen - die Plattform für solide und wachstumsstarke Dividendenwerte. Hier kannst du noch etwas mehr über mich erfahren ...
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