Über 800 Tochtergesellschaften, über 50.000 fleißige Mitarbeiter, die jährlich rund 1.600 Patente anmelden, ein saftiger Jahresumsatz von über 12 Milliarden Euro, doch hier in Deutschland kennt den Mischkonzern wohl kaum jemand. 3M Company hingegen ist schon etwas bekannter. Ob bekannt oder nicht, spielt hier aber erst mal keine Rolle. Man muss nicht immer im Rampenlicht stehen, um fette Gewinne zu erwirtschaften. Schaut man sich die Aktie und die steigende Dividende des Unternehmens an, merkt man schnell, wie stabil und gut die Geschäfte laufen.
Der Riesenkonzern Illinois Tool Works ist in vielen verschiedenen Industriebranchen vertreten. Er ist Automobilzulieferer, Großküchenausstatter, Schweißtechniker oder Polymere-Hersteller. Außerdem produziert er Testgeräte und Spezialprodukte und ist auch noch Bauzulieferer. Das waren zwar die 7 stärksten Standbeine von ITW, aber längst noch nicht alle.
Im Jahr 1910 schaltete der Finanzier Byron L. Smith eine Anzeige im Economist, um eine Geschäftsidee zu verwirklichen. Es sollte eine erstklassige Idee, möglichst im verarbeitenden Gewerbe, sein. 2 Jahre lang ließ er sehr viele Ideen abblitzen, doch dann kamen 4 junge Erfinder auf ihn zu. Sie stellten ihm einen neuen Weg vor, um Zahnräder schneller und sauberer zu schleifen und erhielten den Zuschlag. Illinois Tool Works war geboren. Überfleißig arbeitete das Team sieben Tage die Woche, um neue Schneidemaschinen und Fräsen herzustellen.
Die Geschäfte liefen klasse und man hat stetig an seinen Produkten gearbeitet. Das erwirtschaftete Geld wurde meist genutzt, um andere Geschäftsfelder zu erschließen. ITW wuchs schnell zu einem riesigen Multimischkonzern, der global in den verschiedensten Branchen vertreten ist. So stellt das Unternehmen nicht nur Einspritzdüsen für Autos oder Spülmaschinen für Kantinen her, sondern hat auch spezielle Bauteile für Tiefseebohrungen, die Luft- und Raumfahrt oder die Medizintechnik im Produktportfolio.
Was kommt in den nächsten Jahren bei ITW?
Man kann davon ausgehen, dass auch die nächsten Jahre weiter profitabel und erfolgreich laufen werden. Das war nicht immer so. Von Anfang der 2000er bis 2012 machte die Aktie eine Verschnaufpause. Das Management reagierte und startete eine Umstrukturierung. Man trennte sich von einigen Tochtergesellschaften, die nicht mehr optimal liefen. So wurde man also die Kursbremser los und fokussierte sich fortan wieder vermehrt auf die Gewinnbringer. In den nächsten Jahren rechnet der Vorstand mit einem jährlichen Wachstum von 3-5%. Auch der Jahresgewinn von aktuell 1,4 Mrd. € soll weiter gesteigert werden.
Kann die Dividende weiter erhöht werden?
Kurzfassung: Ja! Seit 1933 wird regelmäßig eine Dividende ausgezahlt. Seit 1964 wird diese sogar jährlich gesteigert. In den letzten Jahren lag die Steigerung bei stolzen 11% pro Jahr. Wenn man das bedenkt, wirkt die momentane Dividendenrendite von 2,2% gar nicht so schlecht. Und es ist noch genug Luft nach oben – der Konzern schüttet aktuell erst 56% des Gewinnes an die Aktionäre aus. Natürlich darf sich ITW mit dem Titel Dividendenkönig schmücken.
Fazit:
Der Mischkonzern Illinois Tool Works ist extrem breit aufgestellt. In vielen Branchen kann man inzwischen nicht mehr auf die Produkte von ITW verzichten. So wird man sicher auch schlechtere Wirtschaftsphasen wegstecken können. Langfristig wird die Aktie steigen und so Dividendenjäger noch lange glücklich machen.
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.