Die meisten Deutschen werden PepsiCo logischerweise mit dem zuckerhaltigen Durstlöscher Pepsi verbinden. Jeder kennt den Konkurrenzkampf zwischen Pepsi Cola und dem originalen Coca-Cola. Und auch wenn für viele Konsumenten Pepsi die ewige Nummer 2 bleiben wird, hat der Konzern hinter dem Erfrischungsgetränk deutlich mehr zu bieten, als man vielleicht zuerst denken mag.
So ist PepsiCo inzwischen die Nummer 3 der weltweit größten Konsumgüterhersteller hinter Nestlé und Procter & Gamble. Der Konzern hat sich sehr gut im Snack- und Knabbersegment positioniert. Auch was den Getränkemarkt angeht, belegt PepsiCo den 3. Platz – AB InBev und Coca-Cola sind noch vor ihren. Aber was zählt ist, dass die Aktie seit Ewigkeiten phänomenal nach oben läuft. Und was mich als Dividendeninvestor natürlich besonders freut: seit 1973 wird die Dividende Jahr für Jahr gesteigert. Da kann es mir auch egal sein, wer nun das bessere Cola-Rezept hat …
Im Mai 1867 wurde Caleb Davis Bradham in North Carolina geboren. Nach seiner Schulzeit ging Caleb an die University of Maryland, um dort Medizin zu studieren – sein Plan war es, Arzt zu werden. Um sich während der Studienzeit etwas dazuzuverdienen, jobbte er damals in einer kleinen Apotheke. Aus familiären Gründen musste er allerdings sein Studium abbrechen und zurück nach North Carolina ziehen. Arzt konnte er also vorerst nicht werden, so entschied sich Bradham eine eigene Apotheke im Zentrum von New Bern zu eröffnen. Zu dieser Zeit war es üblich, dass Apotheker eine Soda-Maschine zur Anreicherung von Wasser mit Kohlensäure im Geschäft stehen hatten. Schnell kam Bradham die Idee, ein Erfrischungsgetränk zu mixen, das sowohl wohlschmeckend als auch verdauungsfördernd wirken sollte. Nach mehreren Versuchen landete er im Sommer 1893 einen Verkaufsschlager. Die Mischung von Zucker, Wasser, Karamell, Zitronenöl, Muskatnuss und anderen natürlichen Zusatzstoffen nannte er “Brad’s drink”. Das Verdauungsenzym Pepsin war übrigens kein Bestandteil der Rezeptur.
Im Jahr 1898 benannte man das Getränk in Pepsi-Cola um. Im Keller seiner Apotheker stellte Bradham zu dieser Zeit den Sirup selbst her und verkaufte es in Gallonen an umliegende Apotheken. Da die Popularität und die Nachfrage ständig anstiegen, entschied sich Bradham im Dezember 1902 die Firma Pepsi-Cola Company zu gründen. Im Jahr 1904 entschied man sich, Pepsi-Cola auch in Flaschen anzubieten. Es kamen die ersten Franchisenehmer mit an Bord und Pepsi wurde schnell im ganzen Land bekannt. Doch dann endeten die rosigen Zeiten für Pepsi. Im Ersten Weltkrieg wurde Zucker stark rationiert und der Preis stieg von 5,5 Cent auf ein Hoch von 26,5 Cent/Pfund. Bradham hatte die Wahl sein Geschäft einzustellen und zu warten bis die Preise wieder fallen oder eine große Menge an Zucker zu kaufen, um weiterzuproduzieren. Er entschied sich für letzteren Weg, doch kurz darauf fiel der Zuckerpreis auf ein Tief von 2 Cent. Dieser Crash führte zum Bankrott der Pepsi-Cola Company. Das Unternehmen wurde 1923 für 30.000 Dollar an den Investmentbanker Roy C. Megargel verkauft.
Es folgten weiter Übernahmen, bis Pepsi-Cola im Jahr 1931 von der Loft Candy Inc., einem Süßwarenhersteller aufgekauft wurde. Allerdings wollte das Geschäft nicht so wirklich laufen, da die meisten Konsumenten inzwischen einfach zu Coca-Cola griffen. Erst als man seine Cola in doppelt so großen Flaschen, aber zum selben Preis der Konkurrenz anbot, stieg der Absatz allmählich wieder an. 1965 fusionierte man letztendlich mit Frito-Lay Inc., einem Chips- & Snackhersteller und die PepsiCo Inc. war geboren. Heute hat PepsiCo eine Vielzahl an Marken im Portfolio, davon erwirtschaften alleine 22 Marken jeweils einen Jahresumsatz von 1 Milliarde US-Dollar. Darunter natürlich Pepsi selbst, aber auch Chips von Lay’s, Doritos Nachos, Tropicana, Aquafina, Cheetos, 7up oder auch Starbucks Frappuccino.
Was plant PepsiCo in Zukunft?
Genau wie bei Coca-Cola ist auch bei PepsiCo der Gesundheits-Trend nicht spurlos vorbeigegangen. Immer mehr Menschen achten auf ihre Fitness, da passen zuckerhaltige Erfrischungsgetränke nicht wirklich in den Ernährungsplan. Das sieht man auch ganz gut in dieser Statistik. Während 2011 noch die Getränkesparte von PepsiCo 52% des Nettoumsatzes erwirtschaftete, waren es 2018 “nur” noch 46%. Natürlich ist das auch dem Vorstand aufgefallen und man hat entsprechend reagiert. So hat man inzwischen nicht nur die Fitnessgetränke-Marke Gatorade im Portfolio, sondern auch die beliebte Wassersprudler-Marke Sodastream. Letztere wurde letztes Jahr für 3,2 Mrd. US-Dollar übernommen.
Seit Oktober 2018 hat PepsiCo einen neuen Chef. Der Spanier Ramon Laguarta ist seit 22 Jahren im Konzern und kennt das Geschäft in- und auswendig. Er wird genau wie seine Vorgängerin weiter auf Nachhaltigkeit und ein gesünderes Image setzen. Auch aus diesem Grund möchte PepsiCo in den kommenden Jahren rund 4 Mrd. US-Dollar in Mexiko investieren. Man möchte dort nicht nur die Agrarwirtschaft ankurbeln, sondern auch die Infrastruktur ausbauen und generell nachhaltiger werden.
Der Vorstand hat auch bekannt gegeben, dass das ursprünglich bis Ende 2019 geplante Umstrukturierungsprogramm bis 2023 verlängert wurde. Man möchte durch die Einführung von neuen Technologien, einer schlankeren Firmenstruktur und automatisierten Prozessen langfristig mehr Geld sparen. Dieser Umbau soll etwa 2,5 Milliarden US-Dollar kosten. Aus diesem Grund wurde auch eine Gewinnrückgangprognose für 2019 in Aussicht gestellt. Langfristig wird sich diese Umstrukturierung natürlich auszahlen.
Und wie sieht es mit der Dividende aus?
Die erste Gewinnausschüttung wurde 1965 an die Aktionäre ausgeschüttet. Seit 1973 wird diese sogar jährlich angehoben. Läuft das die nächsten 4 Jahre weiterhin so, steigt PepsiCo nach Adam Riese im Jahr 2023 in den elitären Kreis der Dividendenkönige auf. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,8% und die Dividendenerhöhung liegt bei rund 8% (Ø 10 Jahre) pro Jahr. Das kann sich sehen lassen, auch wenn man bei einer relativ hohen Ausschüttungsquote von 70% schon aufpassen sollte, nicht zu wenig im eigenen Unternehmen zu lassen. Aber solange der Kurs und die Gewinne weiter wachsen, sehe ich kein Grund zur Sorge.
Fazit:
PepsiCo ist längst mehr als nur ein Coca-Cola Konkurrent. Mit seiner Snacksparte erwirtschaftet der Konzern aus New York wachsende Einnahmen und auch die Getränkesparte läuft stabil. Sicherlich achten die westlichen Länder aktuell stark auf ihre Ernährung, in den Schwellenländern sind die zuckerhaltigen Getränke aber nach wie vor sehr gefragt. Wer sich an dem (hoffentlich) baldigen Dividendenkönig langfristig beteiligen möchte, kann dies auch bei einem Allzeithoch tun.
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.
Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?
Zu diesem Theme machte ich mir sehr viele Gedanken und habe lange daran getüftelt. Stolz darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots präsentieren. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die langfristig sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance noch besser im Auge zu behalten.