Altria

Altria

Kannst du in der Pfeife rauchen!

Wer erinnert sich noch an die alten Western Filme? Ein cooler Cowboy macht sich lässig eine Zigarette an und reitet auf seinem Pferd in den Horizont. Auch heute wird der coole Macho in Filmen stets mit Zigarette dargestellt. Rauchen ist einfach Kult! Aber in unserer heutigen Gesellschaft wird, rauchen mehr und mehr uncool. Sicher liegt das zu einem Teil an den gesundheitlichen Folgeschäden, oder auch am stetig steigendem Preis der Klimmstängel.

Auch an der Börse stehen seit einigen Jahren Tabakaktien, wie auch der Marlboro-Hersteller Altria, wieder vermehrt unter Druck – doch sind diese Kursrückggänge für uns Langfristaktionäre nun eine Risikowarnung oder vielleicht doch eine Chance zum günstigeren Einstieg? Schließlich investieren die Konzerne sehr stark in zukunftsorientiertere Genussmittel, wie zum Beispiel E-Zigaretten oder Cannabisprodukte. Altria ist glücklicherweise breit aufgestellt und die Dividendenpolitik ist spitze – da kann ich mit meinem Investment ruhig schlafen …

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Die Entstehung und das Geschäftsmodell der Altria Group Inc.:

Im Jahr 1822 eröffnete George Weyman in Pittsburgh einen Tabakladen. Dort verkaufte er seine Eigenproduktion, den Copenhagen Snuff Schnupftabak. Dieser war so beliebt, dass seine Söhne das Geschäft später übernahmen. Schnell wurden weitere Produktionsstandorte gebaut, um weiterzuwachsen. Knapp 180 Jahre nach der Gründung wurde der Firmenname letztendlich zu U.S. Smokeless Tobacco Company geändert. Heute sind sie das größte rauchfreie Tabakunternehmen der Welt.

Philip Morris war ein Tabakhändler, der 1847 einen Laden in der Londoner Bond Street eröffnete. Damals importierte er feine Zigaretten und verkaufte sie an seine Kundschaft. Erst im Jahr 1854 stellte er eigene Zigaretten her, die sich aber anfangs schwer vertrieben ließen. Also bot er Kutschern eine lukrative Provision an, wenn sie ihm Gäste brachten, die nach Zigaretten fragten. Schnell wurde seine Marke bekannter und Morris wurde so sogar zum privaten Tabakhändler von König Eduard VII.

Auch John Middleton gründete im 19. Jahrhundert, genauer gesagt 1856 sein Tabakgeschäft in Philadelphia. Doch er verkaufte keinen Schnupftabak oder Zigaretten, sondern Zigarren. Wenig später kam dann noch Pfeifen-Tabak dazu. Natürlich liefen auch hier die Geschäfte blendend, sodass seine Familie nach seinem Ableben weitere Geschäftsfilialen und sogar einen Postversandhandel eröffneten. Heute ist John Middleton einer der größten amerikanischen Zigarrenhersteller.

1934 schlossen sich mehrere Winzer aus der Region Seattle und Umgebung zusammen und gründeten die National Wine Company, kurz NAWICO. Später wurde der Name zu Ste. Michelle Wine Estates umgeändert.

2003 wurde die Altria Group ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um den Mutterkonzern, der heute die 4 oben beschriebenen Firmen besitzt und verwaltet. Auch wenn Philip Morris International 2008 ausgegliedert wurde, kontrolliert Altria mit Marlboro und L&M im Heimatmarkt USA rund die Hälfte des Zigarettenmarktes. Außerdem sorgen Zigarren, Pfeifentabak, Lutsch- und Schnupftabak, sowie verschiedene Weine für stetigen Umsatz. Zuletzt wurde stark in E-Zigaretten und den Cannabismarkt investiert.

Der Altria Aktienchart

Zahlen | Daten | Fakten

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Symbol:
MO
WKN:
200417
ISIN:
US02209S1033
Land:
USA
Marktkapitalisierung:
81.7 Mrd. €
Dividendenrendite:
8.2%
Zahlungsintervall:
quartalsweise
Erste Dividende:
1928

Aussichten

Was dürfen Aktionäre in Zukunft von Altria erwarten?
Wie ich in der Einleitung schon geschrieben habe, haben es Tabakkonzerne aktuell nicht leicht. Neben Schockbildern auf Zigarettenschachteln belasten auch noch Rauch- und Werbeverbote die Branche. Nun fordert sogar die Gesundheitsbehörde einen niedrigeren Nikotingehalt in Zigaretten, sodass weniger Konsumenten abhängig werden würden bzw. leichter auf den Genuss verzichten könnten. Schaut man sich den Aktienkurs von Altria an, sieht man auch deutlich, dass sie diesen Trend nicht unbeschadet überstanden haben – noch nicht!

Altria befindet sich aktuell in einem Umstrukturierungsprozess. So wurden über 1,8 Milliarden US-Dollar für den kanadischen Cannabis Hersteller Cronos ausgegeben. Dort wurde der Anbau und Verkauf von Marijuana vor einigen Monaten legalisiert. Auch in einigen US-Bundesstaaten wurde die Droge bereits entkriminalisiert – entweder komplett als Genussmittel oder zumindest als medizinische Alternative. Deutlich größer hat Altria aber in den E-Zigaretten Marktführer Juul investiert. Ganze 13 Milliarden US-Dollar hat die 35%ige Beteiligung gekostet. Neben Juul hat Altria gemeinsam mit dem ehemaligen Tochterkonzern Philip Morris außerdem den eigenen Tabakverdampfer IQOS herausgebracht. Beim Verdampfen entstehen deutlich weniger Schadstoffe, als beim Verbrennen. Mit Sicherheit werden sich diese Investitionen bald auszahlen.

Werden Dividendenjäger hier auch bedient?
Definitiv JA! Altria schüttet seit 1928 eine Quartalsdividende an seine Aktionäre aus. Damals zwar noch unter dem Namen Philip Morris Companies Inc., aber das spielt erst mal keine Rolle. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt satte 6,1%, wovon Sparbuch-Besitzer nur träumen können. Mit knapp 80 Prozent liegt die Ausschüttungsquote schon relativ hoch, nichtsdestotrotz schafft es der Dividendenaristokrat die Gewinnausschüttung jährlich um circa 9% (Durchschnitt der letzten 10 Jahre) zu steigern.

Fazit:
Altria ist in einer chancenreichen, wenn auch risikolastigen Branche tätig. Der Konzern ist sehr breit aufgestellt und schon lange nicht mehr nur von einer Zigarettenmarke abhängig. Die Vorstände investieren stets in zukunftsorientiertere Geschäftsfelder, um weiter die Wünsche der Konsumenten zu bedienen und so auch dauerhaft zu profitieren. Im Endeffekt muss man sich aber wieder vor Augen halten, dass hohe Renditen immer mit einem höheren Risiko einhergehen. Für Investoren, die ihrem Dividenden Portfolio einen kleinen Anschub verpassen wollen, ist die Altria-Aktie definitiv perfekt geeignet.

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Berechnungskriterium
Wert
Punktzahl
Dividendenrendite
8.2 %
6 von 6
Dividendensteigerungsrate (letzte 5 Jahre)
8.3 %
3 von 6
Ausschüttungsquote
375.3 %
0 von 6
Zahlung & Steigerung der Dividende
52 Jahre
6 von 6
Kurszuwachs (letzte 10 Jahre)
35.2 %
0 von 3
Gewinnentwicklung (letzte 5 Jahre)
-25 %
0 von 3
Umsatzentwicklung (letzte 5 Jahre)
1.5 %
0 von 3
Verschuldungsgrad
37.5 %
1 von 3
Gesamtpunktzahl
=
16 von 36

Der Hintergrund

Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.

Das Problem

Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.

Die Lösung

Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.

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Benedikt Stafflinger

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Hi, ich bin Benedikt. Als Privatinvestor bin ich oft auf der Suche nach interessanten und lukrativen Dividendenaktien. Wenn ich eine Firma gefunden habe, schaue ich mir gerne das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektiven an. Da ich diese Infos nicht für mich behalten will, habe ich DividendeOhneEnde ins Leben gerufen - die Plattform für solide und wachstumsstarke Dividendenwerte. Hier kannst du noch etwas mehr über mich erfahren ...
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Der Depotplaner inkl. Depot-Tracker

Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?

Zu diesem Theme machte ich mir sehr viele Gedanken und habe lange daran getüftelt. Stolz darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots präsentieren. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die langfristig sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance noch besser im Auge zu behalten.

Wie ist deine Meinung zu Altria?

2 Antworten

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