Seit Jahren gewinnt das Thema Digitalisierung an Relevanz. Die Coronapandemie befeuerte dieses Wachstum nochmals enorm - viele Unternehmen wurden gewissermaßen wachgerüttelt und haben erkannt, dass man diesen Megatrend nicht verpassen darf. Wenn Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten wollen oder Industrieprozesse global vernetzt werden sollen, müssen dafür entsprechende Infrastrukturen geschaffen werden. Das benötigt natürlich eine Menge Know-how - das eigene Fachpersonal müsste geschult werde, das ist sowohl zeitaufwendig als auch kostspielig. Von daher greifen viele Unternehmen auf Beratungsdienstleister zurück.
Einen dieser Dienstleister möchte ich heute genauer beleuchten: die Accenture plc. Der amerikanische Konzern (mit Sitz in Irland) zählt mit aktuell über 569.000 Mitarbeitern zu den größten und erfolgreichsten Strategieberatungsunternehmen der Welt. Schauen wir uns heute mal an, wie das Unternehmen entstand und ob die Aktie auch etwas für Dividendeninvestoren sein könnte.
Kurz vor dem Coronacrash im März 2020 handelte ich meine ersten Optionen. Tatsächlich hätte es keinen schlechteren Zeitpunkt geben können. Es wäre auch nichts passiert, hätte ich mich damals ans Regelwerk gehalten. Doch leider war ich zu euphorisch und sicher auch zu gierig - das Endergebnis war ein Margin Call und insgesamt 2.144,09€ Verlust.
Warum ich dir das jetzt erzähle? Nun, das Ganze war ein wichtiger, wenn auch teurer Lernprozess. Seitdem halte ich mich strikt an meine Regel und mein Risikomanagement. Es läuft ausgesprochen gut und ich verdiene Monat für Monat ein ordentliches Zusatzeinkommen an der Börse. Ich bin der Überzeugung, dass auch du aus meinen Fehlern lernen und dir mit geringem Arbeitsaufwand einen schönen Cashflow aufbauen kannst.
In meinem Mitgliederbereich bekommst du detaillierte Einblicke in meinen persönlichen Aktien- und Optionshandel. Ich stelle dir hilfreiche Unterstützungstools und Erklärvideos zur Verfügung und gebe wöchentliche Handelsideen. Außerdem stehe ich dir natürlich stets mit Rat und Tat zur Seite.
Die Entstehungsgeschichte des heutigen Beratungsgiganten findet ihren Ursprung am 30. Mai 1885, als Arthur Edward Andersen als viertes von acht Kindern in Plano (Illinois) geboren wurde. Seine Eltern John und Mary Andersen waren norwegische Einwanderer, die 1882 in die Vereinigten Staaten kamen. Schon früh zeigte sich Arthurs Begabung für die Mathematik. Ein Schicksalsschlag machte den Plänen der Familie allerdings einen Strich durch die Rechnung. Beide Eltern verstarben früh und Arthur wurde mit 16 Jahren zum Waisenkind. Seine vier jüngeren Geschwister zogen zu Verwandten, doch er und seine drei älteren Brüder waren nun auf sich gestellt. Glücklicherweise nahm ein Arbeitskollege seines Vaters, Arthur unter seine Fittiche. Er besorgte ihm einen Job in der Poststelle der Fraser & Chalmers Manufacturing Company und unterstütze ihn finanziell. Tagsüber arbeitete er und nachts besuchte er Kurse, um seinen Highschool-Abschluss zu absolvieren. Anschließend fand er eine Anstellung im Büro des Rechnungsprüfers der Allis-Chalmers Company in Chicago und schrieb sich gleichzeitig für ein Wirtschaftsstudium der University of Illinois ein. Nach seinem Abschluss wurde er mit 23 Jahren zum jüngsten Wirtschaftsprüfer des Staates Illinois.
Von 1907 bis 1911 arbeitete er als leitender Buchhalter in Chicago bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Waterhouse, doch schon bald erkannte er, dass er etwas Eigenes aufbauen möchte. So legte er 1913 seine Ersparnisse zusammen, kaufte mit seinem Kollegen Clarence DeLaney die Audit Company of Illinois auf und reorganisierte sie als Andersen, DeLaney & Company. Das junge Unternehmen begann schnell zu wachsen, da die Nachfrage nach Wirtschaftsprüfungs- und Buchhaltungsdienstleistungen dank einer Gesetzesänderung stark anstieg. Der Kongress der Vereinigten Staaten verabschiedete das erste Einkommenssteuergesetz, das wohlhabende Privatpersonen und erfolgreiche Unternehmen dazu zwang, akkurate Buchhaltung zu führen. Dieses Gesetz kam wie gerufen für Andersen, der nun seinen Kundenstamm ausbauen konnte. Schon bald arbeitete er für bekannte Unternehmen wie Colgate-Palmolive, Parker Pen oder International Telephone & Telegraph. Einen Namen machte man sich auch mit zahlreichen Versorgungsunternehmen aus der Gas- und Elektrizitätsbranche. Im Jahr 1917 verließ DeLaney das Unternehmen und man benannte sich in Arthur Andersen & Company um.
Das Geschäft konnte sich fortlaufend bestens entwickeln und man eröffnete landesweit neue Niederlassungen. Neben Buchhaltungshilfen begann man auch Finanz- und Wirtschaftsprüfungsdienstleistungen anzubieten. In den 1950er-Jahren unterstütze man viele Unternehmen bei der Installation ihrer ersten Computersysteme und die Beratungssparte des Konzerns wuchs rasant. Mit der Zeit kam es allerdings immer öfter zu internen Konflikten zwischen dem Wirtschaftsprüfer- und den Beraterzweig, bis man sich in den späten 80er-Jahren dazu entschied das Unternehmen in zwei Sparten aufzuteilen. Erst im August 2000 folgte schließlich die finale Abkopplung und der Börsengang des Konzerns und aus Andersen Consulting wurde die Accenture Ldt. (Akronym aus "Accent on the future"). Heute ist Accenture eines der größten Dienstleistungsunternehmen der Welt und bietet Beratungen in den verschiedensten Industriesektoren an. In Summe zählt man über 6.000 Kunden in mehr als 120 Ländern und verfügt zudem über 7.900 Patentrechte.
Wie kann sich Accenture in Zukunft weiterentwickeln?
Zunächst möchte ich nochmal kurz das Geschäftsmodell des Beratungsdienstleisters aufzeigen. Accenture unterteilt sein Geschäft auf die folgenden fünf Geschäftszweige.
Werfen wir nun einen Blick auf die Zahlen des zuletzt veröffentlichten Quartals (Q3 2021 - endete am 31. Mai 2021). Der Gesamtumsatz in diesem Zeitraum lag bei 13,3 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 21 Prozent entspricht. Auch den Gewinn konnte Accenture in diesem dritten Quartal um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal steigern. Dieser beläuft sich nun auf 2,1 Mrd. US-Dollar, beziehungsweise 2,40 US-Dollar je Aktie. Schaut man sich den Quartalsbericht an, stellt man zudem schnell fest, dass Accenture in allen Segmenten ordentlich zulegen konnte.
Wie bereits in der Einleitung angeschnitten, befeuerte die Pandemie das Wachstum der Beratungsbranche. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieses Wachstum in den nächsten Jahren abflacht - das Gegenteil wird wohl eher der Fall sein. Auch muss man sagen, dass Accenture mit so vielen verschiedenen Branchen und Unternehmen eng vernetzt ist und über wertvolles Insiderwissen verfügt, sodass es leicht sein dürfte, neue Kunden zu überzeugen. Fakt ist zudem, dass bestehende Kunden kaum zu einem Konkurrenten wechseln werden - dieser Prozess ist schließlich immer sehr zeit- und kostspielig. Alles in allem, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Accenture in den nächsten Jahren/Jahrzehnten weiterhin ordentlich wächst und langfristig orientierten Anlegern ein Lächeln auf Gesicht zaubern wird.
Wie sieht es mit der Dividende aus?
Eine lange Zeit nutzte Accenture die Unternehmensgewinne ausschließlich für das eigene Wachstum. Erst seit dem Jahr 2006 initialisierte der Beratungskonzern eine Gewinnbeteiligung in Form von Dividenden. Seitdem ist es dem Unternehmen auch gelungen in jedem Jahr die Dividende zu zahlen und gleichzeitig auch zu steigern. Betrachtet auf den letzten 10 Jahren liegt die Dividendensteigerungsrate bei soliden 11,2 Prozent (letzten 5 Jahre: 9,8 Prozent). Bedenkt man die hervorragende Kursentwicklung, ist auch die aktuelle Dividendenrendite in Höhe von 1,0 Prozent absolut akzeptabel. Zu guter Letzt signalisiert auch die Ausschüttungsquote mit 39,4 Prozent grünes Licht für zukünftige Dividendensteigerungen.
Fazit:
Der Beratungskonzern Accenture baute sich mit der Zeit einen ordentlichen Burggraben auf. Über eine halbe Million Mitarbeiter arbeiten täglich daran, Unternehmenskunden zu unterstützen, deren Geschäft zu optimieren und für das digitale Zeitalter fit zu machen. Ich bin zuversichtlich, dass sich das Geschäft auch zukünftig gut weiterentwickeln wird, weshalb ich mir bei nächster Gelegenheit einige Unternehmensanteile selbst ins Depot holen werde.
DividendeOhneEnde Bewertung:
Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?
Hier habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht und einige Monate lang ständig daran getüftelt. Endlich darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots vorstellen. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance im Auge zu behalten.
Hat dir gefallen, was ich geschrieben habe?
Du glaubst gar nicht, wie viel Kaffee ich beim Schreiben dieses Artikels getrunken habe. Wenn dir gefallen hat, was ich geschrieben habe, würde ich mich riesig darüber freuen, wenn du mir einen Kaffee spendieren würdest. Vielen Dank schon mal vorab :-)
DividendeOhneEnde Bewertung:
Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?
Hier habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht und einige Monate lang ständig daran getüftelt. Endlich darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots vorstellen. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance im Auge zu behalten.
Hat dir gefallen, was ich geschrieben habe?
Du glaubst gar nicht, wie viel Kaffee ich beim Schreiben dieses Artikels getrunken habe. Wenn dir gefallen hat, was ich geschrieben habe, würde ich mich riesig darüber freuen, wenn du mir einen Kaffee spendieren würdest. Vielen Dank schon mal vorab :-)
🔥 Hol dir jetzt das kostenlose Finanzmagazin GELDMAG (click) 🔥
2 Comments
Hi Benedikt
Guter Artikel! Ich kenne Accenture seit Jahren, fand es immer ein tolles Unternehmen – und doch kaufte ich keine Aktien. Das ist schade, oft sind die spannendsten Investment Ideen so naheliegend. Bei den consumer staples wie Nestlé, Unilever, Diageo etc. fällt es mir leichter, da ist es offensichtlicher, aber bei Services Companies wie gesagt, habe ich das Potential sehr spät erkannt. Aber Accenture ist definitiv auf meiner Watchlist.
Beste Grüsse
Hallo SavyFox,
danke für deinen Kommentar.
Ja, Accenture und einige andere Dienstleister-Unternehmen sind wirklich toll.
Ich muss mich auch manchmal dazu zwingen, bei den Kursen einzusteigen – langfristig war es immer besser, investiert zu sein, als nicht investiert zu sein.
Liebe Grüße
Benedikt