MSA Safety

MSA Safety

Mit Sicherheit kein schlechtes Investment

Oft bekomme ich die Frage, ob das Anlegen in Aktien überhaupt sicher sei. Die kurze Antwort darauf lautet ganz klar: “Nein!”. Fakt ist, dass Aktien bis auf null fallen können und man so einen Totalverlust seines Investments hinnehmen muss. Aus diesem Grund ist es meiner Meinung nach essenziell notwendig, sich vor dem Investieren gründlich mit dem Unternehmen zu beschäftigen, ein Ein- und Ausstiegsszenario in der Hinterhand zu halten, einen langen Atem mitzubringen, nur Geld zu investieren, auf das man im Zweifel auch verzichten kann und natürlich niemals alles auf eine Karte zu setzen. Leider hörte ich letztes Jahr sehr viele Geschichten über Wirecard-Geschädigte, die Unmengen an Geld verloren haben – Geld, das sie eigentlich dringend benötigten.

Heute möchte ich ein grundsolides und langfristig orientiertes Unternehmen mit einem eher langweiligem Geschäftsmodell vorstellen. Die Rede ist von der MSA Safety Incorporated – dem weltweiten Marktführer für Schutz- und Sicherheitsprodukte. Kunden finden sich hauptsächlich in der Öl-, Gas- und petrochemischen Industrie, bei der Feuerwehr, im Baugewerbe, im Bergbau und beim Militär. Schauen wir uns heute also mal an, ob sich ein Investment hier langfristig auszahlen könnte.

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Die Entstehung und das Geschäftsmodell der MSA Safety Inc.:

Bevor ich mich der Entstehungsgeschichte der MSA Safety Incorporated widme, möchte ich einen kleinen Exkurs in die Geschichte des Bergbaus machen. Die Arbeit in einer Mine war hart und sehr gefährlich. Manche Minen stürzten ein, hin und wieder gab es Sauerstoffmangel oder man erkrankte an einer schweren Staublunge. Die wohl verheerendste und katastrophalste Gefahr waren allerdings Explosionen, die durch die Entzündung von leicht entflammbaren Gasen (hauptsächlich Methangas in Kohlebergwerken) durch Grubenlampen mit offener Flamme verursacht wurden. Bis ins frühe 20. Jahrhundert mussten sich Bergleute mit Kerzen oder Öldochtlampen Licht machen, eine andere Möglichkeit gab es damals noch nicht. Explosionen waren somit leider keine Seltenheit – alleine von 1900 bis 1910 musste man jährlich mehr als 2.000 Todesfälle beklagen. Um dem entgegenzuwirken, gründete man im Jahr 1910 das U.S. Bureau of Mines, untersuchte die Explosionen und führte erste Sicherheitskonzepte zum Schutz der Bergleute ein.

An dieser Stelle der Geschichte kommt John Thomas Ryan ins Spiel. Dieser wurde am 13. Februar 1884 in Dudley (Pennsylvania) geboren und war der Sohn eines Minenaufsehers. Im Alter von 12 Jahren begann John zunächst als Trapperjunge selbst in einer Kohlemine zu arbeiten. Als Trapper musste er sich um das Öffnen und Schließen der Holztüren kümmern, wodurch die Mine mit Frischluft versorgt wurde. Sicherlich war das keine kraftraubende Arbeit, da man aber täglich 12 Stunden in der Dunkelheit warten musste, konnte es durchaus gefährlich für die Minenarbeiter werden, wenn man einschlief. John legte stets einen Großteil seines Lohns zur Seite und konnte damit als junger Erwachsener die Penn State University besuchen. Dort absolvierte er im Jahr 1908 seinen Abschluss als Bergbauingenieur. Zwei Jahre später nahm er eine Stelle beim U.S. Bureau of Mines an und begann Minenunglücke aufzuarbeiten. Außerdem schmiedete er bereits zu dieser Zeit erste Pläne für ein eigenes Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Geräte zur Verhinderung von Minenkatastrophen konzentrieren sollte. Am 14. Juni 1914 war es dann so weit und John gründete gemeinsam mit seinem Kollegen George Deike das Unternehmen mit dem Namen Mine Safety Appliances.

Von Beginn an hatte man das Ziel, Bergleute besser zu schützen und die Zahl der Minenexplosionen zu minimieren. Für diesen Zweck wandte sich John an keinen Geringeren als Thomas Alva Edison und überzeugte ihn, seine elektrischen Batterien so umzugestalten, dass sie klein genug waren, um von den Bergleuten am Gürtel getragen zu werden. Gemeinsam entwickelten sie einen Schutzhelm mit integrierter Glühbirne, die wiederum mit dem Batteriekasten verbunden war. Die Minenarbeiter waren begeistert, das Licht war deutlich heller und es gab keine offene Flamme mehr, die eine Explosion hätte verursachen können. Das Geschäft von Mine Safety Appliances konnte sich fantastisch weiterentwickeln und man machte sich schnell einen Namen in der Branche. Heute ist man der globale Marktführer in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Sicherheitsprodukten zum Schutz von Menschen und Anlageninfrastrukturen. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, finden sich Kunden in den unterschiedlichsten Branchen – vom Bergbau über Industriewerke bis hin zur Feuerwehr und dem Bausektor. Zur Produktpalette zählt man neben den Kopfschutzprodukten auch tragbare Gasdetektoren sowie Atemschutz- oder Absturzsicherungsgeräte.

Der MSA Safety Aktienchart

Zahlen | Daten | Fakten

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Symbol:
MSA
WKN:
A1XFCC
ISIN:
US5534981064
Land:
USA
Marktkapitalisierung:
4.6 Mrd. €
Dividendenrendite:
1.6%
Zahlungsintervall:
quartalsweise
Erste Dividende:
1918

Aussichten

Wie kann sich MSA Safety in Zukunft weiterentwickeln?
Zunächst möchte ich einen Blick auf die Zahlen des zuletzt abgeschlossenen Quartals (Q2 2021 – endete am 30. Juni 2021) werfen. Der Umsatz von April bis Juni dieses Jahres betrug 341 Millionen US-Dollar. Das ist eine solide Steigerung von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der bereinigte Gewinn hingegen ging um etwa 4,5 Prozent auf nun 42 Millionen US-Dollar zurück – je Aktie entspricht dies ein Gewinn von 1,06 US-Dollar. Der Gewinnrückgang spiegelt die zusätzlichen Ausgaben in Höhe von 4 Millionen US-Dollar für die Akquisition der Bacharach Inc. wider. Bacharach ist einer der führenden Anbieter von Cleantech-Lösungen für Gas- und Kältemitteldetektoren, die primär in der Heiz- und Klimabranche Anwendung finden.

Bacharach war allerdings nicht die einzige Geschäftsübernahme in diesem Jahr. Bereits im Januar gab man bekannt, das britische Unternehmen Bristol Uniforms für rund 60 Millionen US-Dollar aufzukaufen. Bristol Uniforms ist führender Innovator und Anbieter von Schutzkleidung für Feuerwehr und Rettungsdienste mit einem Jahresumsatz von etwa 40 Millionen US-Dollar. Mit diesen Übernahmen stärkt MSA Safety nicht nur seine Position als weltweiter Marktführer, man baut zudem noch sein internationales Vertriebsnetz weiter aus. Aktuell erwirtschaftet man rund 65 Prozent des Umsatzes in Nord und Lateinamerika und die restlichen 35 Prozent auf dem internationalen Weltmarkt.

Neben Akquisen möchte MSA Safety aber auch zukünftig durch Innovation wachsen. Für diesen Zweck investiert man eine Menge Geld und beschäftigt tagtäglich Forscher, um das Leben seiner Kunden noch besser zu schützen. Auch digitale Cloudlösungen bietet man inzwischen an. So gibt es etwa den Connected Firefighter – eine Produktplattform, die Feuerwehrtruppen innerhalb und außerhalb eines Einsatzortes miteinander verbindet. Angesichts der Tatsache, dass MSA Safety als Marktführer mit seinem Produktportfolio und seiner soliden Branchenverteilung wirklich bestens aufgestellt ist, bin ich durchaus optimistisch, was die Zukunft des Unternehmens angeht.

Wie sieht es mit der Dividende aus?
Bereits 4 Jahre nach Gründung, also im Jahr 1918 begann das junge Unternehmen seine Investoren am Gewinn in Form von Dividenden zu beteiligen. Leider habe ich bei meiner Recherche keine Aufzeichnung gefunden, ob seitdem ununterbrochen eine Dividende gezahlt wurde. Fakt ist aber, dass MSA Safety mindestens seit 1971 seine Ausschüttung jährlich anhebt – weshalb man nun auch zu den Dividendenkönigen zählt. Die durchschnittliche Dividendensteigerungsrate der letzten 10 Jahren liegt bei soliden 5,7 Prozent und die momentane Dividendenrendite bei 1,2 Prozent. Die aktuelle Ausschüttungsquote ist zwar mit 67,2 Prozent nicht gerade gering, lässt aber noch genügend Kapital im Unternehmen, um zukünftig weiterzuwachsen.

Fazit:
Seit jeher arbeitet die MSA Safety Incorporated daran, das Leben seiner Kunden besser zu schützen. Dank zahlreicher Innovationen ist man heute der globale Marktführer für Schutz- und Sicherheitsprodukte und kann sich über solide Wachstumszahlen freuen. Ich empfehle langfristig orientierten Anlegern, sich diese Aktie noch mal etwas genauer anzusehen.

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Berechnungskriterium
Wert
Punktzahl
Dividendenrendite
1.6 %
4 von 6
Dividendensteigerungsrate (letzte 5 Jahre)
6.1 %
2 von 6
Ausschüttungsquote
176.5 %
0 von 6
Zahlung & Steigerung der Dividende
51 Jahre
6 von 6
Kurszuwachs (letzte 10 Jahre)
210.6 %
3 von 3
Gewinnentwicklung (letzte 5 Jahre)
-20.5 %
0 von 3
Umsatzentwicklung (letzte 5 Jahre)
4.4 %
1 von 3
Verschuldungsgrad
23.9 %
2 von 3
Gesamtpunktzahl
=
18 von 36

Der Hintergrund

Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.

Das Problem

Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.

Die Lösung

Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.

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Benedikt Stafflinger

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Hi, ich bin Benedikt. Als Privatinvestor bin ich oft auf der Suche nach interessanten und lukrativen Dividendenaktien. Wenn ich eine Firma gefunden habe, schaue ich mir gerne das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektiven an. Da ich diese Infos nicht für mich behalten will, habe ich DividendeOhneEnde ins Leben gerufen - die Plattform für solide und wachstumsstarke Dividendenwerte. Hier kannst du noch etwas mehr über mich erfahren ...
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Der Depotplaner inkl. Depot-Tracker

Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?

Zu diesem Theme machte ich mir sehr viele Gedanken und habe lange daran getüftelt. Stolz darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots präsentieren. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die langfristig sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance noch besser im Auge zu behalten.

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