Das amerikanische Traditionsunternehmen Church & Dwight hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick denken mag. Für die meisten hier in Deutschland wird das Unternehmen eher unbekannt sein, dennoch finden sich die Produkte in fast allen amerikanischen Haushalten. Von Backpulver über Zahnpasta bis hin zu Kondomen. Die Firma hat sich auf Alltagshelfer spezialisiert.
Und die Aktie ist in der Tat sehr langweilig. Wer hier auf den geeigneten Einstiegspunkt wartet, wartet wahrscheinlich vergebens. Die Aktie und die Gewinne der Firma steigen und steigen. Seit über 70 Jahren wird die Dividende ununterbrochen gezahlt, seit über 23 Jahren wird diese auch regelmäßig angehoben. Also auch hier wieder ein Unternehmen, das man sich getrost ins Depot legen kann.
Bereits 1846 schlossen John Dwight aus Massachusetts und sein Schwager Austin Church aus Connecticut ihre beiden Unternehmen zusammen. Anfangs verfeinerten die beiden Gründer Natriumhydrogencarbonat (besser bekannt als Backpulver) in Dwights Küche und verkauften dieses anschließend.
Das Logo von Church & Dwight steht übrigends für den römischen Gott Vulcanus, der mit seinem muskulösen Arm den Hammer in die Luft hält. Dieses Logo war anfangs nur für das Backpulver vorgesehen, es sollte die Kraft verleihen, den Teig aufgehen zu lassen.
Heute hat die Aktiengesellschaft über 80 verschiedene Marken, wovon 11 Marken sogenannte Powerbrands sind und für 80% des Umsatzes sorgen. Die Produktpalette beginnt beim täglichen Bedarf (Waschmittel, Zahnpasta, Deodorant, usw.) geht über zu den Reinigungsmitteln und beinhaltet auch Kondome, Trockenshampoos, Weichspüler, Enthaarungscremes und Schwangerschaftstests. 2017 kaufte das Unternehmen WaterPik für 1 Mrd. US-Dollar, die vor allem Mundduschen herstellen.
Der Vorstand hat selbst wirtschaftlich schlechtere Zeiten clever bedacht. Die Hälfte des Umsatzes kommt von höherpreisigen Produkten, die ander Hälfte von den günstigen Alltagshelfern.
Was ist in Zukunft bei Church & Dwight geplant? Kann die Dividende weiterhin gezahlt werden?
Die Aussichten für das Unternehmen schauen sehr gut aus! So einen kletternden Aktienkurs über die Jahrzehnte hinweg kann kaum eine andere AG vorweisen. In den letzten 20 Jahren ging es durchschnittlich um 16% pro Jahr nach oben. Wie schon öfters gesagt, das ist keine Prognose für die Zukunft, aber macht schon ziemlich deutlich, ob es Unternehmen solide ist oder nicht.
In Zukunft könnte sich Church & Dwight mehr auf den internationalen Markt fokussieren. Rund 83% der Umsätze kommen allein aus den USA. Nur die restlichen 17% sind international. Hier sehe ich persönlich also noch ein ordentliches Wachstumspotenzial.
Und die Dividende?
Auch hier mache ich mir keine Sorgen. Alltagshelfer werden einfach immer gekauft. Selbst wenn es mal wirtschaftlich schlechter läuft, müssen die Menschen Wäsche waschen, wollen leckeren Kuchen backen oder Spaß im Bett haben. Church & Dwight hat sich genug Markenartikel aufgebaut, die für ständige Umsätze sorgen – den nächsten Dividendenerhöhungen steht also nichts im Weg. Wenn der Vorstand die Dividendenerhöhung noch 2 Jahren durchzieht, kann sich die Firma auch mit dem begehrten Titel: “Dividenden Aristokrat” schmücken.
Fazit:
Church & Dwight haben sich sehr breit aufgestellt. Für schlechte Zeiten ist vorgesorgt. Für mich eine sehr interessante Firma, bei der es sich lohnen kann einzusteigen (auch wenn der Kurs auf Allzeitshoch ist).
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.
2 Antworten
Toller Tipp, die Aktie habe ich noch nicht gekannt – vielen Dank.
Sehr gut, genau dafür ist ja DividendeOhneEnde gedacht 🙂 Freut mich.