LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton

LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton

Profiteur des Mode-Hypes

Innerhalb der letzten Woche hat sich die Lage des Covid-19-Virus und somit auch die Lage der Börsen nicht wirklich verbessert. Ganz im Gegenteil, der S&P 500 Index ging erneut 15 Prozent nach unten. New York, da wo die Musik der Börse spielt, wurde zur Geisterstadt. Corona wird uns und die gesamte Weltwirtschaft also definitiv noch eine ganze Weile im Schwitzkasten festhalten. Uns Investoren und Dividendenjägern stehen spannende Zeiten und wunderbare Einstiegschancen bevor. Jetzt in der Krise wird die Spreu vom Weizen getrennt – oder wie André Kostolany sagen würde: In Krisenzeiten wandern die Papiere von den Zittrigen in die Hände der Hartgesottenen.

Widmen wir uns heute mal den schönen Dingen zu. Moët Champagner, Louis Vuitton Taschen, Givenchy Kleidern oder bald auch Tiffany Ketten. Als investierter LVMH-Aktionär freut man sich dann gleich doppelt, wenn man sich oder seinen Liebsten mal etwas Luxus gönnt.

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Die Entstehung und das Geschäftsmodell der LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE:

Am 04. August 1821 wurde Louis Vuitton in Ostfrankreich geboren. Obwohl sein Vater dagegen war, machte sich Louis im Alter von nur 14 Jahren auf den Weg nach Paris. Da er kein Geld hatte, ging er die 441 Kilometer Strecke zu Fuß. Um sich finanziell über Wasser zu halten, führte er in verschiedenen Ortschaften kleinere Tätigkeiten aus. Im Jahr 1837, als er in Paris ankam, begann er seine Ausbildung beim Gepäckhersteller Monsieur Maréchal. Dieser erkannte schnell Vuittons Talent und dessen Ehrgeiz. So wurde er auch exklusiver Kofferpacker der Kaiserin Eugénie de Montijo. Das Hauptverkehrsmittel war damals noch die Kutsche. Und da die Koffer meist auf dem Dach festgespannt wurden, hatten sie eine Wölbung, sodass Regenwasser leichter abfließen konnte. Mit der fortlaufenden Industrialisierung wurde allerdings die Eisenbahn zunehmend zum Hauptverkehrsmittel. Koffer mussten gestapelt werden – hier war die Wölbung natürlich unpraktisch. Also entschied sich Vuitton 1854, im Alter von 33 Jahren, sein eigenes Geschäft mitten in Paris zu eröffnen: Louis Vuitton Malletier (Französisch für Kofferhersteller).

Seine Koffer waren flach, leicht und luftdicht und wurden bereits innerhalb weniger Jahre zu einem weltweit anerkanntem Statussymbol für die Reichen und Schönen. 5 Jahre später eröffnete Vuitton seine erste Fabrik in einem Pariser Vorort – dort fertigten 20 Mitarbeiter seine Koffer. Während das Koffergerüst aus einem Holz-Metall-Konstrukt bestand, verwendete man für die Oberfläche einen mit Roggenmehl imprägnierten Leinen-Stoff. Um der zunehmenden Nachfrage hinterherzukommen, eröffnete Vuitton im Jahr 1885 seinen ersten Laden außerhalb Frankreichs, nämlich mitten in London. Gemeinsam mit seinem Sohn Georges Ferréol entwickelte er ein neuartiges Kofferschloss und führte außerdem das bekannte schachbrettartige Muster ein, das bis heute noch verwendet wird. Im Alter von 71 Jahren verstarb Louis Vuitton und sein Sohn übernahm das Geschäft.

Auf der Weltausstellung in Chicago, im Jahr 1893, präsentierte er die angewachsene Produktpalette. Neben großformatigen Schrankkoffern und Kabinenkoffern für Schiffsreisende wurden unter anderem auch kofferartige Hutschachteln vorgestellt. Auf der Messe fielen ihm aber auch die vielen Nachahmerprodukte auf, sodass er sich entschied, die Initialen seines Vaters “LV” auf die meisten seiner Produkte aufzudrucken. Die Geschäfte liefen blendend und man konnte viele neue Geschäftsstandorte eröffnen. Über die Jahre wurde auch das Produktsortiment um Handtaschen, um Accessoires, wie Geldbörsen, Schals, Handschuhe oder Gürtel, aber auch um Uhren, Schmuck und Parfüm erweitert. 1987 fusionierte man mit dem Unternehmen Moët Hennessy. Der erfolgreiche Champagnermarktführer Moët & Chandon fusionierte 1971 mit dem Cognacproduzenten Hennessy. Als gemeinsamer neuer Konzern LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton ist man weltweiter Branchenführer der Luxusgüterindustrie. Aktuell umfasst das Markenportfolio von LVMH 75 verschiedene Marken, die sowohl online als auch in den global verteilten (70 Länder) 4.915 Boutiquen vertrieben werden. Zu den Marken gehören natürlich Louis VuittonMoët und Hennessy, aber auch FendiChristian DiorBvlgariGivenchyDom PérignonTag Heuer oder Hublot und noch viele weitere.

Der LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton Aktienchart

Zahlen | Daten | Fakten

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Symbol:
MC.PA
WKN:
853292
ISIN:
FR0000121014
Land:
Frankreich
Marktkapitalisierung:
303.8 Mrd. €
Dividendenrendite:
1.7%
Zahlungsintervall:
halbjährlich
Erste Dividende:
1993

Aussichten

Wie wird sich LVMH in Zukunft entwickeln?
Grundsätzlich verfügt LVMH über einen massiven Burggraben. Mit seinen vielen Marken, in den verschiedenen Geschäftsfeldern ist man super breit diversifiziert und kann so Schwächephasen einzelner Marken locker abfangen. Natürlich gibt es auch Konkurrenten im Luxussegment: hier sind Kerring (Gucci oder Alexander McQueen), Hermès und Prada zu nennen. Allerdings sind die 3 Konzerne längst nicht so gut aufgestellt, wie LVMH. Der Luxusriese zählt zu den teuersten europäischen Unternehmen, gemessen an der Marktkapitalisierung. Kein Wunder, dass der langjährige CEO des Konzerns Bernard Arnault zu den vermögendsten Menschen der Welt gehört.

Das französische Unternehmen verfolgt das Ziel, die exklusivsten und rarsten Luxusmarken zu besitzen. Hier ist man definitiv auf einem sehr guten Weg, schließlich soll Mitte 2020 auch die Akquise des Juweliers Tiffany & Co. final abgeschlossen sein. Die 14,7  Milliarden Euro schwere Übernahme ist damit die größte der Konzerngeschichte (bis jetzt). Mit dem Edeljuwelier baut LVMH weiter sein Schmucksegment aus. Tiffany, mit seinen Diamanten und den weltberühmten türkisblauen Geschenkboxen, erwirtschaftet in rund 300 Geschäften weltweit rund 4,2 Milliarden US-Dollar.

LVMH profitiert auch vom demografischen Wandel und dem Mode-Hype. Auch, wenn ich es persönlich verrückt finde, wenn sich Jugendliche teure Luxusmarken kaufen, ist das nun mal gerade Stand der Dinge. Jeder möchte einfach zeigen, was er hat. Sehr gut beobachten kann man das auch in aufstrebenden Ländern, wie Indien und China. Dort kann LVMH aktuell seinen Umsatz am stärksten steigern. In ganz Asien erwirtschaftet der Konzern mit rund 37% des Gesamtumsatzes den größten Teil des Kuchens. 24% in den USA, 28% in Europa (alleine 9% im Heimatland Frankreich) und weitere 11% in den restlichen Ländern.

Doch, wie wird das Geschäft jetzt in der Coronakrise weiterlaufen?
Ja, ganz sicher, wird man die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu spüren bekommen. Man siehe sich nur mal oben den Aktienchart an. Von über 414€ in der Spitze stürzte man bis heute (22.03.2020) auf 311€. Doch gerade die Krisen erwiesen sich in der Vergangenheit als tolle Einstiegschancen. Kaufte man 2008/2009 die LVMH-Aktie realisierte man bis heute einen Gewinn von sage und schreibe 680% (noch am 2. März waren es übrigens knapp 1.000%) – wohlgemerkt ohne Dividende. Schaut man sich mal die Umsatzzahlen während der Finanzkrise an, stellt man fest, dass diese trotzdem weiterhin gewachsen sind. Das ist ziemlich beeindruckend und ich bin gespannt, wie es dieses Mal aussieht …

Noch eine kleine Information am Rande: Aktuell produziert man in den Fabriken, in denen eigentlich Parfüm hergestellt wird, Desinfektionsmittel, das anschließend kostenlos an Gesundheitseinrichtungen in ganz Frankreich ausgeliefert wird.

Und wie sieht es mit der Dividende aus?
Eine Gewinnausschüttung in Form von Dividenden erhalten Aktionäre von LVMH bereits seit dem Jahr 1993. Allerdings wird die Dividende erst seit 2009 jährlich angehoben, weshalb man sich noch nicht als Dividendenaristokrat betiteln darf. Die aktuelle Dividendenrendite liegt zwar mit 1,99% nicht sonderlich hoch, dafür wird diese aber stark gesteigert – Durchschnittswert der letzten 10 Jahre liegt bei 13,1% und bei 5 Jahren bei 16,3%. Die Ausschüttungsquote liegt mit knapp 44% auch noch voll im grünen Bereich.

Fazit:
Wenn ich mich für Luxus entscheiden müsste, dann wäre es vermutlich die LVMH-Aktie. Der Konzern ist bestens aufgestellt. Man verfügt über ein breit gefächertes Markennetz, das global vertrieben wird und auch die Zukunftsaussichten des Unternehmens sind sehr positiv. Wer seinem Depot also etwas Luxus hinzufügen möchte, kann jetzt mit Sonderrabatt zugreifen.

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Berechnungskriterium
Wert
Punktzahl
Dividendenrendite
1.7 %
4 von 6
Dividendensteigerungsrate (letzte 5 Jahre)
21.3 %
6 von 6
Ausschüttungsquote
37.9 %
5 von 6
Zahlung & Steigerung der Dividende
13 Jahre
3 von 6
Kurszuwachs (letzte 10 Jahre)
391.2 %
3 von 3
Gewinnentwicklung (letzte 5 Jahre)
23.6 %
3 von 3
Umsatzentwicklung (letzte 5 Jahre)
12.5 %
3 von 3
Verschuldungsgrad
27.5 %
1 von 3
Gesamtpunktzahl
=
28 von 36

Der Hintergrund

Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.

Das Problem

Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.

Die Lösung

Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.

Weitere interessante Unternehmen:

Benedikt Stafflinger

Benedikt Stafflinger

Hi, ich bin Benedikt. Als Privatinvestor bin ich oft auf der Suche nach interessanten und lukrativen Dividendenaktien. Wenn ich eine Firma gefunden habe, schaue ich mir gerne das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektiven an. Da ich diese Infos nicht für mich behalten will, habe ich DividendeOhneEnde ins Leben gerufen - die Plattform für solide und wachstumsstarke Dividendenwerte. Hier kannst du noch etwas mehr über mich erfahren ...
Benedikt Stafflinger

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Der Depotplaner inkl. Depot-Tracker

Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?

Zu diesem Theme machte ich mir sehr viele Gedanken und habe lange daran getüftelt. Stolz darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots präsentieren. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die langfristig sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance noch besser im Auge zu behalten.

Wie ist deine Meinung zu LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton?

5 Responses

  1. Danke für den interessanten Artikel über LVMH! Ist definitiv auf meiner Watchlist, da ich auch Bezug zum Unternehmen habe und der Meinung bin, dass es immer Leute geben wird die solche Luxusartikel kaufen werden. Gerade wenn man überlegt, dass der Wohlstand eher steigt und es immer mehr reiche Menschen gibt. LVMH ist wie du schon gesagt hast sehr breit aufgestellt und entwickelt sich stetig weiter. Da passt auch das Management. Ich warte mal noch ein wenig wie weit Corona die Kurse noch drücken kann, aber allgemein ist das jetzt schon ein guter Kaufkurs.

    1. Hallo Rina,
      jap. Ich mach das genauso, wie du.
      Mal schauen, wie sich das noch alles entwickelt. Aber sobald sich die Lage beruhigt und sich ein Boden bildet, bin ich mit bereit 🙂
      Liebe Grüße
      Benedikt

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