Yum! Brands

Yum! Brands

Das Hähnchen-, Pizza- & Taco-Business

So gut wie jeder Deutsche kennt wohl McDonald’s und dennoch beteiligen sich die allerwenigsten am Unternehmenserfolg des umsatzstärksten Fast-Food-Giganten der Welt. Ich mag mir gar nicht erst ausmalen, wie wenige Leute jemals von Yum! Brands gehört haben – der Muttergesellschaft von KFC, Pizza Hut und Taco Bell. Dabei betreibt Yum! Brands insgesamt gesehen deutlich mehr Restaurants als McDonald’s. Ich bin der Überzeugung, dass sich einfach mehr Menschen an den Unternehmen beteiligen sollten, die sie selbst regelmäßig besuchen/konsumieren. Langfristig können auch Privatanleger bei solchen Aktien saftige Gewinne einfahren.

Mit DividendeOhneEnde möchte ich meinen Betrag dazu leisten – ich möchte hier Unternehmen kurz und prägnant vorstellen, sodass man sich als Leser schnell einen ersten Eindruck über eine interessante Aktie bilden kann. Heute knüpfe ich mir also mal Yum! Brands etwas genauer vor …

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Die Entstehung und das Geschäftsmodell der Yum! Brands Inc.:

Harland D. Sanders wurde 1890 in Indiana geboren. Schon im Alter von 6 Jahren verlor er seinen Vater. Da seitdem seine Mutter für den Familienunterhalt sorgen musste, kümmerte er sich um seine beiden kleineren Geschwister. Bereits in dieser Zeit entwickelte Sanders seine Leidenschaft fürs Kochen. Später arbeitete er unter anderem bei der Eisenbahn, als Feuerwehrmann, Versicherungsvertreter, Rechtsanwaltsgehilfe oder sogar als Geburtenhelfer, bis er im Jahr 1930 eine Tankstelle in Kentucky gemeinsam mit seiner Frau eröffnete. Um hungrige Kunden zu bedienen, bot Sanders köstliche Brathähnchen an. Da diese so beliebt wurden, eröffnete er auf der Straßenseite gegenüber ein eigenes Restaurant “Harland Sanders Cafe”. Bereits im Jahr 1952 erkannte Sanders das Potenzial vom Franchise-Modell. Trotz anfänglichen Schwierigkeiten gelang es ihm bis ins Jahr 1964 über 600 Franchisenehmer anzuwerben und Kentucky Fried Chicken war geboren. Heute gibt es mehr als 23.000 KFC’s weltweit.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts brachten italienische Auswanderer die Pizza nach Amerika. Richtig beliebt wurde sie aber erst als Soldaten aus dem 2. Weltkrieg aus Italien zurückkehrten. Die steigende Nachfrage machten sich im Jahr 1958 auch die beiden Brüder Frank und Dan Carney zunutze, als sie in einer kleinen Hütte (engl. Hut) ihr erstes Pizza-Restaurant eröffneten. Die 600 Dollar Startkapital bekamen sie von ihrer Mutter geliehen und alle Gerätschaften kauften sie aus 2. Hand. Das Geschäft lief super und schnell kamen die ersten Franchisenehmer hinzu, sodass es heute weltweit ganze 18.000 Pizza Hut-Restaurants gibt.

Glen William Bell war ein Weltkriegsveteran, der 1946 seinen ersten Hot Dog Stand in San Bernardino, Kalifornien eröffnete. Zugegeben, sein Stand lief nicht sonderlich gut, sodass Glen später noch Hamburger und Tacos mit anbot. Schnell bemerkte er, dass Tacos sehr gefragt waren und entschied sich ein eigenes mexikanisches Restaurant zu eröffnen. Nach einigen Anläufen gelang ihm im Jahr 1962 mit Taco Bell der lang ersehnte Durchbruch. Auch er setzte früh auf das Franchise-Lizenz-Modell und wurde damit sehr erfolgreich. Inzwischen gibt es mehr als 7.000 Taco Bell-Restaurants in der ganzen Welt.

Und warum gehören diese 3 Restaurantketten heute zusammen? Nun, das haben wir PepsiCo zu verdanken. Im Jahr 1977 ist der Snack- & Softdrink-Hersteller gerade frisch ins Restaurant-Business eingestiegen und hat sich zum Auftakt Pizza Hut aufgekauft. Ein Jahr später folgte Taco Bell. KFC kam erst im Jahr 1986 mit an Bord. Zu diesem Zeitpunkt war PepsiCo der größte Restaurantbetreiber der Welt. Im Jahr 1997 entschied man sich allerdings wieder mehr auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren und brachte die Restaurantketten daher unter dem neuen Mutterkonzern Tricon Global Restaurants Inc. an die Börse. 2002 erfolgte die Umbenennung in Yum! Brands. Auch heute noch ist der Gastronomie-Gigant grundsolide aufgestellt.

Der Yum! Brands Aktienchart

Zahlen | Daten | Fakten

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Symbol:
YUM
WKN:
909190
ISIN:
US9884981013
Land:
USA
Marktkapitalisierung:
31.4 Mrd. €
Dividendenrendite:
2.1%
Zahlungsintervall:
quartalsweise
Erste Dividende:
2004

Aussichten

Was steht bei Yum! Brands in Zukunft an?
Vor 2 Jahren startete der Fast-Food-Riese ein strategisches Neuausrichtungsprogramm, das inzwischen schon erste Erfolge vorweisen kann. Greg Creed der aktuelle Yum!-CEO, behauptet, man agiere nun fokussierter und effizienter. Zudem soll mehr auf Franchisenehmer gesetzt werden. Als Mutterkonzern spart man sich hier einiges an Kosten & Arbeit und dennoch strömen dem Unternehmen monatlich Lizenzgebühren aufs Konto. Creed wird ab 2020 in den Ruhestand gehen – sein Nachfolger wird David Gibbs (seit 1989 im Konzern). Als neuer CEO möchte Gibbs weiter auf die internationale Expansion setzen.

Taco Bell, die kleinste Kette von Yum! Brands, ist aktuell gerade mal mit 10% der Restaurants international vertreten. Das soll sich natürlich bald ändern. Als wichtigste Wachstumsländer wurden Brasilien, Russland, China und Indien genannt, in denen man jeweils 1.000 neue Filialen eröffnen möchte. Auch KFC will weiter wachsen – aber in ganz anderen Dimensionen: Alle 5 Stunden soll ein neues Restaurant eröffnet werden. Diese Zahl mag vielleicht erst mal unmöglich klingen, Fakt ist aber, dass man bereits 2018 alle 7 Stunden eine Filiale eröffnen konnte. Beeindruckend.

Pizza Hut möchte, ähnlich wie McDonald’s, in Zukunft mehr auf Digitalisierung setzen. Einerseits, was die Restaurants vor Ort angeht (Bestellterminals), andererseits aber auch das Online-Liefergeschäft. Um in diesem Bereich weiter voranzukommen, eröffnet man vermehrt kleinere Delco-Filialen (Abkürzung für Delivery & Carry Out). In diesen “Backstuben” soll die Pizza nur zubereitet und abgeholt/ausgeliefert werden. Langfristig bietet das Liefergeschäft noch eine Menge Potenzial.

Und wie sieht’s mit der Dividende aus?
Eine Gewinnbeteiligung erhalten Aktionäre seit 2004. Seitdem wurde sie auch jedes Jahr gezahlt – allerdings leider nicht jedes Jahr gesteigert (2008 & 2017 wurde die Dividende gekürzt). Aktuell beträgt die Dividendenrendite zwar nur 1,5 Prozent, aber bei einer Ausschüttungsquote von rund 38 Prozent, ist noch viel Potenzial für zukünftige Steigerungen. Die durchschnittliche Dividendensteigerungsrate auf 10 Jahre betrachtet liegt übrigens bei 8 Prozent – damit lässt es sich doch arbeiten.

Fazit:
Yum! Brands betreibt 3 der erfolgreichsten Fast-Food-Ketten unserer Zeit. Gerade außerhalb der USA hat der Konzern aber noch ein enormes Wachstumspotenzial. Langfristig möchte der Konzern seinen Platz als größter Gastronomie-Betreiber der Welt festigen. Ausschließliche Dividendeninvestoren finden attraktivere Zahler, wer sich hingegen an einem grundsoliden Wachstumswert beteiligen möchte, dem wird diese Aktie sicher gut schmecken. Yummie :-)

zuletzt aktualisiert am: 11. Oktober 2022
Berechnungskriterium
Wert
Punktzahl
Dividendenrendite
2.1 %
5 von 6
Dividendensteigerungsrate (letzte 5 Jahre)
14.5 %
5 von 6
Ausschüttungsquote
44.3 %
5 von 6
Zahlung & Steigerung der Dividende
4 Jahre
1 von 6
Kurszuwachs (letzte 10 Jahre)
110.9 %
3 von 3
Gewinnentwicklung (letzte 5 Jahre)
8.4 %
3 von 3
Umsatzentwicklung (letzte 5 Jahre)
2.9 %
1 von 3
Verschuldungsgrad
213.7 %
0 von 3
Gesamtpunktzahl
=
23 von 36

Der Hintergrund

Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.

Das Problem

Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.

Die Lösung

Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.

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Benedikt Stafflinger

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Hi, ich bin Benedikt. Als Privatinvestor bin ich oft auf der Suche nach interessanten und lukrativen Dividendenaktien. Wenn ich eine Firma gefunden habe, schaue ich mir gerne das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektiven an. Da ich diese Infos nicht für mich behalten will, habe ich DividendeOhneEnde ins Leben gerufen - die Plattform für solide und wachstumsstarke Dividendenwerte. Hier kannst du noch etwas mehr über mich erfahren ...
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Der Depotplaner inkl. Depot-Tracker

Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?

Zu diesem Theme machte ich mir sehr viele Gedanken und habe lange daran getüftelt. Stolz darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots präsentieren. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die langfristig sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance noch besser im Auge zu behalten.

Wie ist deine Meinung zu Yum! Brands?

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