Auf welchem Gerät liest du gerade diesen Artikel? Ist es dein Smartphone, dein Tablet oder doch dein Computer? Egal, welches Gerät du nutzt, ohne leistungsstarke Mikrochips und Prozessoren wären sie nicht mal ansatzweise funktionstauglich. Und natürlich haben sich Technologiespezialisten auf genau diesen wichtigen Part konzentriert. So auch der Weltmarktführer der Halbleiterindustrie Intel, der übrigens vergangenen Donnerstag (18. Juli) stolze 51 Jahre alt wurde – doch von Altersschwäche keine Spur!
Doch was genau hat Intel zum Weltmarktführer gemacht? Und wie soll es in Zukunft mit der gesamten Technologiebranche weitergehen? Was kommt da noch & spielt die künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge wirklich so eine große und bedeutende Rolle? Was können Aktionäre noch erwarten und wie wird es mit der Dividende weitergehen? Eine Menge Fragen, die es heute zu klären gibt …
Die Gründung von Intel geht auf den 18.7.1968 zurück, als sich Gordon Moore und Robert Noyce gemeinsam dazu entschieden sich selbstständig zu machen. Doch die beiden waren nicht das erste Mal Gründungsmitglieder – bereits 1957 schlossen sie sich mit 6 weiteren Ingenieuren zusammen, um Fairchild Semiconductors zu gründen. Das Startkapital von 1,5 Millionen US-Dollar wurde damals vom Großunternehmer Sherman Mills Fairchild gestellt, der bereits ein Vermögen in der Kamerabranche verdiente. Fairchild Semiconductors wurde somit Tochterunternehmen von Fairchild Camera.
Bereits ein Jahr später gelang es Robert Noyce den ersten integrierten Schaltkreis herzustellen, der auch wenig später patentiert werden konnte. Die Erfindung beruhte auf der Planartechnik, mit der mehrere Transistoren, Dioden und Widerstände auf einem Silicium-Chip platziert wurden. Übrigens hat auch der Standort Silicon Valley seinen Namen dem Halbleiterwerkstoff Silicium zu verdanken. Als Fairchild den Erfolg dieses Schaltkreises mitbekam, nutzte er die Chance, um die Gründer auszubezahlen und so alleiniger Inhaber zu werden. Nach und nach verließen dann alle das Unternehmen und machten sich eigenständig. So auch Moore und Noyce, die Fairchild als Letztes den Rücken kehrten.
Anfangs wollten die beiden ihr Unternehmen Moore Noyce nennen, was im Englischen wie “More Noice – Mehr Lärm” klingt. Allerdings entschied man sich dann doch für Integrated electronics, was später zu Intel verkürzt wurde. In den ersten Jahren waren ihre Auftraggeber überwiegend Regierungseinrichtungen, die ihre Schaltkreise für militärische Zwecke nutzten. Später lieferten sie ihre Mikrochips auch in die Wirtschaftsbranche und an Universitäten. Erst mit dem Durchbruch des PCs gelang auch Intel der ganz große Sprung. Die engen Kooperationen mit IBM und später auch Microsoft verlangten immer leistungsfähigere Hardware – da eine stärkere Software nun mal mehr Energie benötigte.
Heute baut Intel längst nicht nur Mikrochips für PCs. Man ist inzwischen sehr breit aufgestellt – neben Prozessoren und kompletten Mainboards, bietet man auch WLAN-Karten erfolgreich an. Auch im Servergeschäft ist man super vertreten und mit lukrativen Akquisitionen hat man sich in das Drohnen-Geschäft von Ascending Technologies eingekauft. Genauso wie beim Sensorenhersteller Mobile Eye, der an autonomen Autos mitentwickelt. Außerdem bietet natürlich das Internet der Dinge aktuell ein enormes Wachstumspotenzial, das man sich nicht entgehen lassen will.
Was kommt in Zukunft alles bei Intel?
Eins steht schonmal unbestritten fest: Die Digitalisierung wird in Zukunft ungebremst weiter voranschreiten und unseren Alltag maßgeblich beeinflussen. Und dafür werden natürlich auch die Produkte und das Wissen von Intel dringend benötigt. Das Internet der Dinge, oder besser gesagt die Vernetzung von Alltagsgegenständen wird in den nächsten Jahren enorm wachsen und somit auch mehr Geld in Intels Kassen spülen. Aktuell macht diese Geschäftssparte mit 3,5 Milliarden Dollar nur 5 Prozent des Jahresumsatzes aus. Auch in Sachen künstliche Intelligenz hat sich Intel super positioniert und gilt als einer der größten Investoren für junge Start-ups. Außerdem möchte man bereits 2020 wieder im Grafikkartengeschäft mitmischen und seinen Konkurrenten AMD und Nvidia gut gerüstet entgegentreten.
Und wie wird es mit Intels Dividende weitergehen?
Eine Gewinnbeteiligung erhalten Aktionäre von Intel bereits seit 1992. Allerdings hat die Dotcom-Blase Anfang der 2000er-Jahre das Unternehmen stark belastet, sodass die Dividende öfter gekürzt werden musste. Seit 2004 steigt die Ausschüttung aber wieder jährlich an und das um rund 9% (Ø 10 Jahre). Intel ist also wieder in den Kreis des Dividenden Adels aufgestiegen. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 2,5 Prozent, das ist bei einer Ausschüttungsquote von rund 26% recht ordentlich.
Fazit:
Intel ist mit großem Abstand Weltmarkthersteller für Computerchips und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Man ist sehr breit in der Technologiebranche aufgestellt und profitiert von der fortschreitenden Digitalisierung. Für mich stellt Intel ein erstklassiges und auch deutlich unvolatileres Investment, als manch anderer Konkurrent aus der Branche, dar.
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.
4 Antworten
Ich lese hier immer sehr gerne die aktuellen Artikel. Vielen Dank für den super Content.
Vielen Dank, das freut mich wirklich sehr 🙂
Dann lohnt sich ja die Mühe…
Tolle Analyse, vielen Dank!
Intel steht derzeit auch auf meiner Watchlist.
Dies rührt weniger daher, dass die Aktie momentan besonders günstig zu haben wäre.
Stattdessen punktet Intel insbesondere mit einem besonders starken Gewinnwachstum sowie einer robusten Ergebnisentwicklung.
Ich behalte die Aktie definitiv im Blick und würde bei etwaigen Kursrücksetzern auch gerne eine Einstiegsposition aufbauen.
– David
Hey David,
danke für deinen Kommentar 😀
Sehe ich ganz genauso. Auch ich bin aktuell bei Intel noch nicht investiert, aber vielleicht kommt das ja bald.
Übrigens coole Watchlist, die du dir da angelegt hast.
Liebe Grüße
Benedikt