Do-It-Yourself (kurz DIY) liegt momentan voll im Trend. Selber etwas zu erschaffen ist doch viel schöner, als einfach ein fertiges Produkt zu kaufen. Mit den Kindern basteln, kleinere Reparaturen am Haus vornehmen oder den Garten pflegen – bei Selbstgemachtem verspürt man Freunde und Stolz zugleich. Trendforscher begründen den DIY-Trend mit der zunehmenden Digitalisierung im Joballtag. Sehr viele Arbeiten, die früher noch von Menschenhand erledigt werden mussten, übernimmt heute ein Roboter. Die Folge davon ist, dass Menschen in ihrer Freizeit wieder öfter selbst Hand anlegen und so für einen inneren Ausgleich sorgen.
Home Depot, die weltweit größte Baumarkt-Kette, ist Profiteur dieses Trends. Aber nicht nur im Heimwerkerbereich verzeichnet der Konzern satte Gewinne, auch die Sparte für professionelle Häuserbauer zieht weiter an. Seit dem Einbruch während der Finanzkrise 2007/08 hat sich der Immobilienmarkt inzwischen wieder normalisiert.
Die Entstehung von The Home Depot begann im Frühjahr 1978 mit 2 Wörtern: “You’re fired!” Bernie Marcus und Arthur Blank waren beide bei Handy Dan angestellt – einer der ersten Baumarktbetreiber der USA. Und obwohl Marcus und Blank im Vorstand des Unternehmens saßen, mussten sie inmitten einer Unternehmenskrise Handy Dan verlassen. Für die beiden stand allerdings schnell fest, dass sie selbstständig weitermachen würden.
Sie holten sich den Bankier Ken Langone und den Einzelhandelskaufmann Pat Farrah mit an Bord und begannen zu planen. Sie wollten größer, besser und günstiger sein, als alle anderen Mitbewerber. Und so eröffneten sie nach fast einem Jahr Entwicklung ihre ersten beiden Baumärkte in Atlanta. Für diesen Standort entschied man sich, da Atlanta einen Flughafen und viele günstige Immobilien hatte. Hierin sahen die Gründer langfristiges Potenzial. In den oberen Regalen standen anfangs größtenteils leere Verpackungskartons, um den Kunden eine größere Auswahl zu suggerieren – ganz nach dem Motto “Fake it, till you make it!”
Schon von Anfang an legte Home Depot großen Wert auf die Kundenbetreuung. Blank und Marcus hatten eine klare Geschäftsvision, in ihren Baumärkten sollten nur eifrige Heimwerker arbeiten, die es sich zur Aufgabe machten, Kunden gezielt weiterzuhelfen. Sie wollten keine Verkäufer einstellen, die nur auf den schnellen Verkauf hofften. So entstanden bald die ersten Workshops, in denen Kunden lernen konnten, wie sie selbst Kaputtgegangenes reparierten oder Sachen selber bauten.
Gerade dieser hilfreiche Umgang mit Kunden verhalf Home Depot zu einem riesigen Erfolg. Heute besitzt das Unternehmen knapp 2.300 Baumärkte in den USA, Kanada, Mexico und einigen anderen Ländern. Und auch wenn 97% der Kunden private Heimwerker sind, sorgen die restlichen 3% der Profis inzwischen für 40% des Umsatzes. Auch aus diesem Grund hat Home Depot 2015 das auf professionelle Handwerker spezialisierte Unternehmen Interline Brands übernommen.
Was bringt die Zukunft bei Home Depot?
Ein Punkt, der sicher den ein oder anderen Aktionär beängstigen wird, ist Amazon und generell das Internetgeschäft. In der Tat haben es heute viele Handelsketten nicht leicht, wenn die Kunden lieber bequem online bestellen. Bei Baumärkten ist das aber (noch) nicht der Fall. Viele Menschen besuchen lieber den Fachhandel, da sie dort auch ihre speziellen Fragen stellen können. Nichtsdestotrotz hat Home Depot massiv seinen Onlineauftritt ausgebaut. Man hat die Baumärkte mit Abholbuchten erweitert, in denen Kunden ihre online bestellte Ware schnell abholen können. Außerdem verfügt das Unternehmen über eine erstklassige Logistikinfrastruktur, die auch sperrige Waren problemlos liefern kann. Zudem positioniert sich Home Depot auch als Vermieter von großen Garten- und Bauwerkzeugen sowie PKW-Anhängern oder kleinen Baggern.
Lohnt sich die Aktie aus Dividenden Sicht?
Na, aber so was von! Home Depot schüttet seit 1987 eine Gewinnbeteiligung an seine Aktionäre aus. Und diese wurde auch in den letzten 10 Jahren stetig angehoben – im Schnitt um stolze 16%. Home Depot darf sich also zum Dividendenadel zählen. Die aktuelle Dividendenrendite beläuft sich auf knapp 2,9% und bei einer Ausschüttungsquote von 49% bleibt immer noch genug Geld im Konzern für weitere Geschäftseröffnungen oder andere Investitionen. So hat Home Depot auch ein Aktienrückkaufprogramm gestartet, welches den Kurs sicher weiter anheizen wird.
Fazit:
Die Gründer von Home Depot hatten eine Vision, die sie mit eisernem Willen durchgesetzt haben. Der Fokus wurde immer auf die Kundenzufriedenheit gelegt & das hat sich ausgezahlt. Heute ist die Baumarktkette die größte der Welt. Für Investoren bietet sich hier eine wunderbare Anlagemöglichkeit – auch, wenn der Kurs mal wieder auf Allzeithoch gehandelt wird.
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.