Korrekturen an der Börse können Chancen sein
Ja du hast richtig gelesen: Wenn du in einem Börsencrash einen kühlen Kopf bewahrst, dich nicht verrückt machen lässt und stur deine Strategie verfolgst, kann das die Chance deines Lebens sein. Aber eins nach dem anderen…
Was du dringend vor einem Börsencrash tun solltest:
Diversifikation
An oberster Stelle steht immer die Diversifikation deines Portfolios. Damit ist gemeint, wie breit du deine Aktien gestreut hast. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob du von nur 2-3 Firmen abhängig bist oder von 10. Stellen wir uns mal folgendes Beispiel vor:
Du besitzt Aktien von BMW, VW und Tesla. Wenn nun eine größere Finanzkrise kommt, trifft das unter anderem die ganze Automobilbranche. Die Bevölkerung hat nun mal kein Geld mehr für neue Autos. Also werden die Kurse ordentlich fallen und so auch dein ganzes Depot. Jetzt schaust du ganz schön dumm aus der Wäsche. Plötzlich siehst du deinen Nachbarn, der pfeifend im Garten steht und lässig grillt. Du fragst ihn, warum er so glücklich ist und er erzählt dir, dass ihn die Finanzkrise kaum getroffen hat. Wie hat er das gemacht? Nun, er hat sein Aktienportfolio über Länder und Branchen hinweg breit diversifiziert. Er hält Aktien von Procter & Gamble, McDonald’s, 3M Company, Johnson & Johnson usw. Trotz Finanzkrise muss die Bevölkerung weiter Windeln wechseln, günstig und schnell essen gehen und generell Alltagsprodukte kaufen. Konsumfirmen sind also bei einem Börsencrash meist nicht so sehr betroffen. Noch dazu hat sich dein Nachbar nicht auf 2-3 Aktien verlassen. Wenn mal eine Aktie bei ihm nachgibt, tut ihm das nicht so sehr weh, wie dir.
Natürlich war das ein etwas überzogenes Beispiel, aber ich denke, es macht deutlich, was genau eine Diversifikation bedeutet. Wenn dir übrigens die Aktienauswahl zu stressig ist, dann hole dir einfach einen ETF-Sparplan. Bei einem MSCI-World ETF hast du insgesamt 3.800 verschiedene Unternehmen. Wenn diese alle fallen, haben wir ohnehin andere Probleme als Geld …
To-Do's vor einer Finanzkrise
- Diversifiziere dein Depot
- Risikobereitschaft klären
- Cash Reserve aufbauen
Risikobereitschaft
Hier musst du austesten, mit wie viel Risiko du noch umgehen kannst. Es macht schließlich keinen Sinn, wenn du während einer Finanzkrise dauern schweißgebadet auf dein Konto schaust und nachts nicht mehr ruhig schlafen kannst. Wer sich mit Einzelaktien wirklich nicht wohlfühlt, der sollte lieber in festverzinste Anlagen, Fonds oder breit aufgestellten ETF’s sein Geld investieren. Bei Aktien muss man das Risiko eines Vollverlusts eingehen. Ich drehe den Spieß gerne um und sage, man kann maximal 100% verlieren, aber im besten Fall mehrere Tausend Prozent Gewinn machen.
Nicht spekulieren, sondern investieren! Für mich essenziell wichtig bei einer Geldanlage, dass ich regelmäßig Erträge zurückbekomme und auch verstehe, wie die jeweilige Firma Geld verdient. Nur wenn diese beiden Punkte gegeben sind, kann ich von einer Investition sprechen. Alles andere wäre nur Finanzzockerei.
Bei der Risikobereitschaft ist auch das Geld ein wichtiger Punkt. Investiere nur Geld, das du in den nächsten 5-20 Jahren nicht wieder brauchst. Das schlimmste, was passieren kann ist, dass du Geld anlegst, eine Krise kommt und du dann deine Aktien verkaufst, da du dringend Geld benötigst. Mit einem langen Anlagehorizont überlebt man auch die ein oder andere Börsenkorrektur.
Geldpolster aufbauen
Generell wird empfohlen eine Cash Reserve von 6 Monatsgehältern aufzubauen. So kannst du auch im Fall einer plötzlichen Kündigung ein halbes Jahr lang problemlos und ohne Stress nach einem neuen Job suchen. Hast du erstmal etwas Geld auf der Seite wirst du merken, wie ruhig und gelassen du bist.
Natürlich ist dein Geldpolster noch für etwas anderes gut, aber dazu gleich mehr in den unteren Punkten…
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Wie du dich in einer Finanzkrise verhalten solltest:
Ruhig und gelassen bleiben
Der Markt bestimmt den Kurs. Und ganz ehrlich, der Markt ist verrückt. Da ist es dann auch kein Wunder, wenn die Börsen mal einkrachen. Im Endeffekt werden in einem Crash diejenigen “aussortiert”, die nichts davon verstehen und nur dem schnellen Geld hinterherjagen. Ich empfehle also einfach ruhig und gelassen zu bleiben. Mir spielt das ja schließlich in die Karten. Ich kann Aktien, ETF’s oder Fonds günstiger nachkaufen. Ich bekomme also mehr für mein investiertes Geld.
Und auch aus Dividendensicht ist eine Korrektur der Märkte nicht verkehrt. Die großen Dividendenzahler haben auch in wirtschaftlich schwachen Zeiten die Dividende weitergezahlt, wenn nicht sogar weiter erhöht. Natürlich muss man schauen, woher die Aktiengesellschaft das Geld für diese Gewinnausschüttung nimmt. Macht die Firma nämlich kaum noch Gewinn und zahlt trotzdem eine üppige Dividende, so kann das ein ziemlich böses Ende nehmen. Hier werfe ich also in einem Crash ein Auge auf die Kennziffern, die meist quartalsweise ausgegeben werden.
To-Do's während einer Finanzkrise
- Ruhe bewahren
- Sparpläne weiterlaufen lassen
- Aktien nachkaufen
Sparpläne weiterlaufen lassen
Wenn man einen monatlichen Sparplan laufen hat, der automatisch Geld investiert und Anteile einer Aktie, eines ETF’s oder Fonds kauft, sollte man diesen während eines Crashs auf keinen Fall stoppen. Gerade wenn die Märkte mal etwas nachgeben, lohnt es sich ja, die Anteile zu einem geringeren Preis zu ergattern. Sicher sollte man auch hier die Kennzahlen der einzelnen Investments im Auge behalten, aber grundsätzlich kann es sich langfristig extrem rentieren, wenn man die Pläne einfach blind weiterlaufen lässt.
Aktien nachkaufen
Hier kommt unsere Geldreserve von oben wieder ins Spiel. Wenn die große Finanzkrise kommt und die Aktien deutlich ins Minus rutschen, ist es sehr ärgerlich, wenn man nicht einsteigen/nachkaufen kann, weil man kein Geld zur Verfügung hat.
Hat man aber Geld auf der Seite und hat sich für eine oder mehrere Aktien, die langfristig ein großes Potenzial bieten, entschieden, so kann man im Crash die Chance seines Lebens bekommen. Man muss sich mit kühlem Kopf eine kluge Strategie zurechtlegen und diese dann befolgen. Von Zeit zu Zeit sollte man sich hinsetzen und die Strategie überprüfen und eventuell etwas anpassen – je nach der eigenen Risikobereitschaft.