Sommer, Sonne, Sonnenschein! Es ist Juli, das heißt, die Sommerferien stehen vor der Türe. Und da für viele Familien dieses Jahr der Sommerurlaub größtenteils ausfällt, muss man wohl oder übel auf die lokalen Freibäder und Thermen zurückgreifen. Es gibt schließlich nichts Schöneres, als sich bei diesen Temperaturen in einem kühlen Becken zu erfrischen. Aber ist dies aktuell überhaupt möglich?
Mittlerweile haben Schwimmbäder wieder geöffnet, wenn auch mit verschiedenen Vorsichtsmaßnahmen. So muss man meist online sein Ticket vorbestellen und kann nur zu einer bestimmten Zeit ins Bad. Außerdem gelten natürlich auch im Freibad Hygieneregeln. Eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht hier aber nicht. Wer es sich leisten kann, entscheidet sich für den eigenen Pool im Garten. Ganz zur Freude der Pool Corporation, dem weltweit führendem Großhändler für Poolzubehör.
Bereits 2600 vor Christus wurde im heutigen Pakistan der wohl erste künstlich angelegte Pool gebaut. Mit Stein und Ziegel errichtete man die Wände und beschichtete das Innenbecken mit einer Teermasse. Für die Bewohner von Mohenjo-Daro (heute UNESCO-Weltkulturerbe) war es eher ein spiritueller Ort, Bahnen schwimmen oder Wassersport machen konnte man dort nicht. Auch in der Antike schätze man ein wohltuendes Bad. Sowohl bei den Griechen, als auch im römischen Reich gab es erste Thermen, die mit Wasser aus den Aquädukten versorgt wurden. Gaius Maecenas, ein wohlhabender Römer, der als kaiserlicher Berater und Förderer der Künste bekannt wurde, lies den ersten beheizten Pool bauen. Baden war also schon damals sehr beliebt, dass es dann aus unserer Geschichte für eine lange Zeit verschwand, ist umso verwunderlicher. Erst im Jahr 1837 ließ man in London mehrere Schwimmbäder errichten, da immer mehr Menschen in Flüssen und im Meer ertranken und man den Schwimmunterricht fördern wollte. Es gründeten sich erste Sportvereine und Schwimmen wurde zur Olympiadisziplin. Auch in den USA gab es bald erste Pools und Schwimmbecken, die später in Hollywood-Filmen perfekt in Szene gesetzt wurden. Schließlich gab es in den 1980er-Jahren einen regelrechten Poolbau-Boom. Wer das nötige Kleingeld hatte, baute sich sein eigenes Schwimmbad in den Garten.
Frank J. St. Romain erlebte die Wiederbelebung und den Aufstieg von Swimming Pools aus erster Nähe. Als er 1936 in Louisiana geboren wurde, gab es dort nur kaum Schwimmbecken. Verschiedene Hollywood-Streifen weckten in vielen den Wunsch nach einem eigenen Pool. Frank war fasziniert und entschied sich daher mit 24 Jahren auch beruflich in diese Richtung zu gehen. Er lernte bei verschiedenen Poolbauern, bis er schließlich mehrere Jahre bei der Seablue Corporation als Lagerverwalter arbeitete. Immer mehr Hotels leisteten sich eigene Pools, was die Geschäfte natürlich ankurbelte. Im Jahr 1980 wurde die Seablue Corp. von einem großen Konglomerat aufgekauft. Frank ergriff die Chance, um sich gemeinsam mit seinem Partner Richard Smith selbstständig zu machen. Noch im selben Jahr gründeten die beiden ihr eigenes Unternehmen South Central Pool Supply. Die Geschäftstüren öffneten sie allerdings erst zu Beginn der Poolsaison im Jahr 1981.
Vielleicht war es Glück, vielleicht war es perfektes Markttiming – Fakt ist aber, dass South Central Pool Supply zur genau richtigen Zeit am richtigen Ort war, um voll und ganz vom Poolhype der 80er-Jahre zu profitieren. Mit exzellentem Service, einem perfekt abgestimmten Produktsortiment und der Unterstützung von lokalen Poolbauern, machte sich das Unternehmen schnell einen hervorragenden Namen. Nach und nach konnte man sich ein solides Service- und Vertriebsnetz aufbauen. 1993 schloss man sich mit der Risikokapitalgesellschaft Code Hennessy & Simmons aus Chicago zusammen, um die künftige Expansion voranzutreiben. 2 Jahre später wagte man den Schritt an die Börse, um sich weiteres Kapital zu sichern. Die Pläne gingen auf und man konnte rasch weiterwachsen. Heute ist die Pool Corporation der weltweit führende Anbieter für Ausrüstung, Teile und Zubehör rund um Swimming Pools. Mit mehr als 4.500 Mitarbeitern in 375 Geschäftsstellen ist man sowohl in Nord- und Südamerika, als auch in Europa und Australien sehr gut vertreten. Mit seinem Produktsortiment bedient man rund 120.000 Kunden, wovon die meisten Poolbaubetriebe, Poolinstandhaltungsunternehmen und Fachgeschäfte sind.
Wie sehen die Zukunftschancen für die Pool Corporation aus?
Ich will ehrlich sein, gewissermaßen habe ich mich bei der Recherche zur Pool Corp. selbst ins kalte Wasser gestürzt. Ich kannte das Unternehmen davor noch gar nicht. Natürlich konnte ich mir gut vorstellen, was die so machen werden. Aber wie vielversprechend eine Investition hier wäre, überraschte mich dann doch selbst.
Beginnen möchte ich mit dem breiten Produktsortiment. Man tritt als Großhändler mit Produkten von mehr als 180.000 Produzenten auf. Darunter findet sich alles rund um Pools und sogenannte “Outdoor Living Products”. Von Wasserchemikalien, über Pooldüsen und Bodenfolien bis hin zu fertigen Whirlpools, aufblasbaren Rundbecken und sogar Landschaftsbewässerungssystemen. Das Sortiment ist riesig – man ist also der perfekte Ansprechpartner für Poolexperten, aber auch für Privatkunden, die sich den eigenen Traum erfüllen wollen.
Langfristig betrachtet geht es uns immer besser. Sowohl was unsere Gesundheit angeht, als auch unseren Wohlstand – natürlich muss man hierbei das Große-Ganze betrachten. An der Stelle kann ich gerne mal das Buch Factfullness von Hans Rosling empfehlen, das beleuchtet dieses Thema extrem gut. Ein steigender Wohlstand sorgt natürlich für mehr Luxus in den eigenen Vier-Wänden oder besser gesagt, im eigenen Garten. Das kurbelt also auch die Umsätze der Pool Corp. an. Aber es muss nicht immer Luxus sein, der Weltmarktführer für Poolzubehör bietet auch günstigere Modelle an. Für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Zumal Pools längst nicht mehr das Vermögen kosten, wie es früher mal war. Heute muss man glücklicherweise nicht mehr zur Elite gehören, um sich einen eigenen Pool leisten zu können.
Die schnelle Abkühlung an warmen Tagen tut gut – das ist wohl jedem klar. Genau an diesem Punkt möchte ich aber mal ein Wort in den Raum werfen, das ihr vor Corona, vermutlich ständig gehört habt: Klimawandel! Man kann ihn leugnen oder nicht, dass es in den letzten Jahren immer wärmer wurde, kann nicht bestritten werden. Mal etwas um die Ecke gedacht: Wenn es immer wärmer wird, werden dann mehr oder weniger Pools verkauft?
Zumal noch ein weiteres Thema ganz relevant für Pool Corp’s Zukunft ist. Wir bleiben immer mehr Zuhause. Wir gehen immer seltener raus. Amazon liefert uns alles Notwendige, Hello Fresh versorgt uns mit köstlichem Essen und Netflix & Co. ersparen uns Kinobesuche. Viele arbeiten auch schon von Zuhause aus. Die Tendenz geht hier ganz klar in eine Richtung – da wundert es auch nicht, dass man es Zuhause am schönsten haben will.
Ok, und wie läuft das Geschäft in der momentanen Krisenzeit?
Coronakrise? Davon ist bei der Pool Corporation nichts zu sehen. Die Aktie gab kurz nach, um dann mit Vollgas auf die Überholspur zu wechseln. Viele Familien mussten ihren Jahresurlaub streichen, da bleibt also Geld in der Familienkasse übrig. Sinnvoll in Aktien investieren, machen leider nur die wenigsten. Die meisten nutzen jetzt das Geld, um ihren Wohnstandard zu verbessern. Da darf ein eigener Pool natürlich nicht fehlen. Und diejenigen, die schon einen Pool haben, nutzen die Zeit für Instandhaltungsarbeiten. Ganz zur Freude der Pool Corp. und seiner Anteilseigner.
Wie entwickelte sich die Dividende?
Seit 2004 werden Aktionäre an den Unternehmensgewinnen in Form von Dividenden beteiligt. Seitdem gelang es der Pool Corporation zudem, die Gewinnausschüttung jährlich anzuheben – und das in einem ordentlichen Tempo. Betrachtet man die Dividendensteigerungsrate der letzten 10 Jahre, liegt diese bei 17 Prozent, betrachtet auf 5 Jahre sogar bei 20,7 Prozent. Bei diesem stolzen Wachstum lässt sich auch die momentane geringe Dividendenrendite von 0,8 Prozent locker verkraften. Auch die Ausschüttungsquote ist mit 35 Prozent nicht allzu hoch, sodass man noch genug Geld im Konzern lässt, um weiterzuwachsen.
Fazit:
Um es kurzzufassen: Ich wünschte, ich wäre nicht erst jetzt auf die Pool Corporation aufmerksam geworden! Zweifelsohne können auch hier wirtschaftliche Schwächephasen kommen. Ich vermute aber, wer hier auf den perfekten Einstieg wartet, wartet ewig.
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.