McDonald’s verbinde ich mit meiner wunderschönen Kindheit. Für mich war es früher immer das tollste, ein Happy Meal zu verspeisen. Köstliche Pommes Frites, einen saftigen Hamburger, einen durstlöschenden Softdrink und ein cooles Spielzeug – damit war ich schon glücklich. Und, wenn ich satt war, durfte ich mich draußen auf dem Spielplatz noch ein wenig austoben. Damals dachte ich mir nichts dabei, doch jetzt erkenne ich die Genialität hinter diesem durchdachten Konzept.
Kaum ein anderes Gastronomieunternehmen hat die Abläufe so perfektioniert, wie McDonald’s. Sehr gut zu sehen ist das übrigens in dem Film “The Founder”, in dem die Entstehung des Fast-Food-Imperiums nacherzählt wird. Schauen wir uns heute mal etwas genauer an, wie und womit McDonald’s sein Geld verdient und wie sie es zum Spitzenreiter der gesamten Branche geschafft haben.
Alles begann im Jahr 1940 mit der Eröffnung des ersten McDonald’s-Restaurants in San Bernadino (Kalifornien). Die Brüder Richard und Maurice McDonald’s merkten schnell, dass das bekannte Drive-In-System für sie nicht wirklich funktionierte. Die lange Wartezeit auf das Essen, die hohen Personalkosten der Bedienungen und die vielen Halbstarken in ihren lauten Autos sorgten schnell für Unmut bei den Brüdern. Also überlegten sie sich das revolutionäre Speedee-System, bei dem jeder Mitarbeiter einen bestimmten Arbeitsschritt übernahm und so die Wartezeit für einen Hamburger auf 30 Sekunden gekürzt wurde.
1954 erkannte der Milchshake-Mixer-Vertreter Ray Kroc das hohe Potenzial dieses genialen Systems und schlug den beiden Brüdern das Franchise-Modell vor. Da sie in der Vergangenheit bereits mit Franchise-Nehmern gescheitert waren, waren die McDonald’s-Brüder nicht sonderlich begeistert, willigten aber dennoch ein. Kroc expandierte in viele weitere Bundesstaaten und gründete wenig später ein eigenes Unternehmen, das die Grundstücke der Restaurants verpachtete. So wurde McDonald’s ganz heimlich zu einem der größten Immobilienunternehmen der Welt. 1961 zahlte Kroc die Brüder aus und war somit Besitzer der Lizenzrechte.
Heute ist McDonald’s in über 120 Ländern mit knapp 40 Tausend Restaurants vertreten. Man versucht sich stetig dem Zeitgeist anzupassen und mehr und mehr auf Nachhaltigkeit und gesündere Produkte zu setzen. Außerdem werden die Restaurants zunehmend digitalisiert, was den Bestellprozess verkürzt und zudem die jüngere Zielgruppe anspricht.
Was ist in Zukunft geplant bei McDonald’s?
Der Vorstand des Fast-Food-Giganten wird weiter versuchen, mehr und mehr Filialen zu eröffnen. Im Schnitt sind es knapp 1.000 Restaurants pro Jahr. Zudem werden vermehrt die älteren Filialen mit den beliebten McCafé-Bereichen ausgestattet. Das lockt eine ganz andere Kundschaft in die Restaurants, die vielleicht sonst nie in Fast-Food-Ketten gegangen wäre. Ein weiterer wichtiger Wachstumstreiber ist sicher auch der eigene Lieferdienst, der die leckeren Hamburger-Menüs ins heimische Esszimmer oder in das Büro bringt.
Die Geschäfte laufen hervorragend – in den letzten 10 Jahren wurde der Gewinn verdoppelt. Rechnet man die massiven Aktienrückkäufe mit ein, stieg die Aktie in diesem Zeitraum um knapp 12% pro Jahr. Und kein Ende ist in Sicht …
Und wie steht es um die Dividende?
Die erste Gewinnbeteiligung bekamen Aktionäre im Jahr 1976 ausgezahlt. Seitdem stieg die Dividende Jahr für Jahr an. In den letzten 10 Jahren waren das durchschnittlich knapp 10%. Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 2,5%, was zusammen mit der jährlichen Steigerung schon recht ordentlich ist. Die Ausschüttungsquote liegt aktuell bei 60%, somit bleibt immer noch genug Geld im Unternehmen, um das eigene Wachstum voranzutreiben. McDonald’s darf sich also getrost Dividendenaristokrat nennen.
Fazit:
McDonald’s hat das Fast-Food-Business revolutioniert und perfektioniert. Mit cleverem Marketing und stetiger Erweiterung der Speisekarte, steckt der Amerikaner auch wirtschaftliche Schwächephasen einfacher weg, als andere Branchenteilnehmer. Angesichts dessen verstehe ich nun meinen Vater, der McDonald’s Aktionär ist und sich immer freut, wenn er mal etwas länger in der Schlange auf sein Essen warten muss. Für Dividendenjäger mit langfristigem Horizont bietet sich (auch beim Allzeithoch) ein erstklassiges Investment.
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.
Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?
Zu diesem Theme machte ich mir sehr viele Gedanken und habe lange daran getüftelt. Stolz darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots präsentieren. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die langfristig sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance noch besser im Auge zu behalten.
2 Responses
Danke für diesen tollen Artikel.
Hallo Alex, vielen Dank für dein Feedback.