Als Vegetarier oder gar Veganer wird man von dieser Aktie wohl eher die Finger lassen. Für rationale Investoren hingegen ist das Unternehmen ziemlich attraktiv. Auch wenn das Geschäft mit Fleisch-, Wurst- und Geflügelprodukten durchaus moralisch bedenklich ist. Doch das kann man Hormel Foods nicht vorwerfen. Den Markt bestimmen schließlich die Kunden, die mehr und mehr Fleisch essen. Somit steigt die Nachfrage und die Hersteller müssen darauf reagieren.
Es gibt zwar einen Trend zur fleischlosen Ernährung, doch so richtig Anklang hat diese noch nicht gefunden. In Deutschland werden jährlich durchschnittlich 60 Kilo Fleisch pro Kopf konsumiert. Im Heimatland von Hormel Foods, den USA, sind es stolze 111 Kilo pro Jahr. Zum Glück der Aktionäre sind darunter auch so einige Produkte aus dem Hause Hormel Foods.
Bereits im Jahr 1891 gründete der Sohn eines deutschen Immigranten George A. Hormel sein Unternehmen, das sich zunächst auf die Produktion und den Verkauf von Fleischprodukten fokussierte. Hormel konnte schnell wachsen, er expandierte seine Schlachthöfe und konnte erfolgreich den Absatz steigern. Im Jahr 1924 wurden erstmals über eine Million Schweine zu Lebensmittel verarbeitet. 2 Jahre später, im Jahr 1926, stellte Hormel Foods das erste Dosenfleisch der Öffentlichkeit vor. In den 1930ern baute die Firma die Produktpalette stark aus, darunter auch das beliebte Hormel Spieced Ham – kurs SPAM.
Heute umfasst das Portfolio des Fleischproduzenten 53 verschieden Marken. Diese werden sowohl im Supermarkt, als auch an Restaurants, Krankenhäuser, Universitäten, Schulen und andere Großabnehmer verkauft.
Natürlich hat auch Hormel Foods den Gesundheitstrend erkannt und sich dementsprechend breit aufgestellt. Um nicht mehr komplett vom Fleisch abhängig zu sein, kaufe das Unternehmen aus Austin, Minnesota in den letzten Jahren fleißig ein. So gibt es jetzt auch Erdnussbutter, Soßen & verschiedene Dips. Und für Sportler werden nun auch Eiweißdrinks und Proteinriegel angeboten.
Was ist in Zukunft bei Hormel Foods geplant?
Einem Thema hat sich der Vorstand insbesondere verschrieben: dem Ausbau der Geschäfte im Ausland. Zuletzt wurde ein neues Werk in China eröffnet, mit dem man auf dem asiatischen Markt Fuß fassen möchte. Und auch in Südamerika wurde stark investiert. Und das ist voll nachvollziehbar. Denn Hormel Foods erwirtschaftet über 90% des Umsatzes im eigenen Heimatland. Zwar ist der Fleischkonsum in den USA wieder angestiegen, doch die richtigen großen Margen locken in den Schwellenländern. Sobald die Bevölkerung dort etwas mehr verdient, steigt auch die Nachfrage nach Fleischprodukten nach oben. Hiervon wird Hormel Foods langfristig profitieren und Umsätze steigern können.
Warum lief die Aktie letztens nicht so gut?
Nun, dass die Aktie 2016 und 2017 gefallen ist, liegt hauptsächlich am schwächelnden Truthahngeschäft. Der Markt leidete an einer Überkapazität und Hormel Foods hat das wirtschaftlich mit voller Wucht getroffen. Betrachtet man das Unternehmen allerdings in den letzten 10 Jahren, so lässt sich ein durchschnittlicher Gewinn von 10% pro Jahr feststellen. Seit März 2018 läuft die Aktie wieder zum Allzeithoch – also: bei der nächsten Korrektur einzusteigen/bzw. nachzukaufen kann sich lohnen.
Kann die Dividende weiter erhöht werden?
Seit 1928 wird eine Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Seit 1965 wird diese sogar regelmäßig gesteigert. Demnach darf sich also Hormel Foods völlig zurecht mit dem begehrten Titel Dividendenkönig schmücken. Aktuell beträgt die Dividendenrendite zwar nur 1,9%, man darf hierbei aber die jährliche Erhöhung um knapp 16% nicht außer Acht lassen. Reinvestiert man hier die Gewinnausschüttung, so wird man langfristig von einem ordentlichen Zinseszins profitieren.
Fazit:
Hormel Foods ist ein Fleischproduzent, der den Kunden das gibt, was sie verlangen. Über die Jahre hinweg hat sich das Unternehmen sehr breit aufgestellt und verschiedene Märkte wurden erschlossen. Ich bin persönlich vom Geschäftsmodell und der Zukunftsplanung überzeugt und bin daher optimistisch, dass die Aktie weiter gut läuft.
Der Hintergrund
Als ich im Jahr 2018 DividendeOhneEnde startete, suchte ich nach einem Weg schnell und einfach ein Bewertungssystem in meinen Unternehmensvorstellungen zu integrieren. Entstanden ist eine Herzchen-Skala, die abgesehen von einigen Kennzahlen hauptsächlich auf meinem Bauchgefühl beruhte.
Das Problem
Ohne Frage, das eigene Bauchgefühl kann täuschen. Aber auch die Vergleichbarkeit zwischen den Aktien hat unter dem alten Bewertungssystem gelitten. Zu guter Letzt war meine alte Herzchen-Skala eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt des Artikelschreibens.
Die Lösung
Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht und lange nach einer Lösung gesucht. Mit meinem heutigen datenbasiertem Berechnungssystem kann ich fortlaufend alle meine Aktien im Blick behalten. Dies macht den DividendeOhneEnde-Score vergleichbar, zumal die Daten regelmäßig aktualisiert werden.
Sehr gut, ein weiteres Unternehmen kennst du nun. Allerdings ist es keine gute Idee, blind alle meine vorgestellten Aktien nachzukaufen. Wie würde ich also ein vernünftiges Dividenden-Depot zusammenstellen? Welche verschiedenen Handelsansätze kann man verfolgen? Und ganz wichtig, wie kann man seine eigene Depotperformance tracken?
Zu diesem Theme machte ich mir sehr viele Gedanken und habe lange daran getüftelt. Stolz darf ich meinen Depotplaner mit 5 verschiedene Musterdepots präsentieren. Insgesamt werden 60 Aktien vorgestellt, die langfristig sowohl im Kurs, als auch in der Dividende steigen. Abgesehen davon gebe ich mit meinem Depot-Tracker ein geniales Tool mit an die Hand, um die eigene Performance noch besser im Auge zu behalten.