2020: Ein historisches Börsenjahr

Ich erinnere mich noch sehr gut an letztes Jahr, als ich meinen ersten Jubiläumsartikel über Warren Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway verfasste. Nun folgt heute, zum zweiten Geburtstag von DividendeOhneEnde, ein Artikel, mit dem ich gemeinsam mit euch mal das Jahr Revue passieren lassen möchte. Beim besten Willen konnte ich mir vor einem Jahr nicht ausmalen, was das Jahr 2020 so alles mit sich bringen würde. Ich durfte extrem viel lernen, konnte meine finanzielle Bildung auf ein komplett neues Level heben und erlebte so manches Börsenhighlight aus erster Nähe.

Auch beruflich konnte ich mich neu orientieren und freue mich schon dermaßen auf 2021, das kann man sich kaum vorstellen. Ich denke, was das angeht, freut sich nun aber wirklich jeder, dass wir das Jahr 2020 hinter uns lassen können. Dieses Jahr war in vielerlei Hinsichten kein leichtes Jahr – unsere Gesellschaft wird immer gespaltener und auch die Anleger an der Börse spielten so manche Male verrückt. Ich bin schon sehr gespannt, wie das alles weitergehen wird.

Einarbeitung im Optionshandel

Das Jahr 2020 begann für mich mit einer beruflichen Veränderung. Ich habe meine tolle Karriere bei der Deutschen Bahn aufgegeben, um mich mehr meiner Leidenschaft der Börse zu widmen. Natürlich kann ich hier nur für mich sprechen, aber ich würde diese Entscheidung wieder genau so treffen. Manchmal muss man eben auf sein Bauchgefühl hören und das tun, wovon sonst viele abraten würden.

Innerhalb kürzester Zeit eignete ich mir die Grundlagen des Optionshandels an – an dieser Stelle noch mal ein ganz herzliches Dankeschön an meinen Bürokollegen Michael Lieberth, der mir stets geduldig alle meine Fragen beantwortet hat und mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Danke Michl 🙂

Ohne lange zu warten, eröffnete ich ein Depot bei Interactive Brokers, leitete meinen Depotübertrag in die Wege und wagte mich rasch an meinen ersten Optionstrade: Einen Walt Disney Put bei 95 US-Dollar.

Börsencrash & Margin Call

Tja, es dauerte nicht lange, bis ich von meiner Wolke 7 heruntergeholt wurde. Der Coronavirus, der viel zu lange ignoriert wurde, machte sich immer breiter und löste damit einen radikalen Abverkauf an den Märkten aus. Die Kurse rutschten in den Keller und ich, der immer noch auf seinen Depotübertrag wartete, kassierte erst mal einen gehörigen Margin-Call. Es war zweifelsohne mein eigener Fehler, schließlich hielt ich mich in meiner anfänglichen Euphorie nicht an die wichtigste Regel des Optionshandels: Behalte immer deine Margin im Auge! Kurz gesagt, mein Depot war nicht in der Lage 100 Disney-Aktien à 95$ zu kaufen – sprich, ich war überhebelt in einem fallenden Markt.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich durch meine ersten Aktien, wie nun auch durch meine ersten Optionen einiges lernen konnte und froh bin, dass mir solche Fehler gleich zu Beginn passierten. Lieber so, als dass ich diese Fehler vielleicht später mit deutlich größerem Volumen begehe. Seitdem ich mich übrigens an die Regeln halte, läuft es ausgesprochen gut für mich. Aber darauf gehe ich später nochmal genauer ein…

Melde dich für unseren kostenlosen Newsletter an:

Ein negativer Ölkurs

Mein Gott, was habe ich für Augen gemacht, als ich am 20. April gesehen habe, dass der Ölfuture-Kurs unter null rutschte. Um ehrlich zu sein, ich habe negative Kurse für gänzlich unmöglich gehalten, aber auch in diesem Punkt wurde ich eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Glücklicherweise war ich zu diesem Zeitpunkt in keinem Future-Kontrakt investiert, nichtsdestotrotz verdeutlichte mir dieses Ereignis den Ernst der aktuellen Lage. Aufgrund des globalen Lockdowns wird deutlich weniger Öl verbraucht und die Lagerkapazitäten erreichen nach und nach ein Ende. Produziert man aber weiterhin Rohöl, läuft man irgendwann in die Gefahr einer Überproduktion und muss letztendlich Leute dafür bezahlen, ihnen das Öl abzunehmen. Natürlich war das jetzt stark vereinfacht ausgedrückt – wer das Ganze noch mal genauer nachlesen möchte, kann dies hier tun.
Ich nehme aus dieser Erfahrung jedenfalls mit, dass wirklich nichts an der Börse unmöglich ist, egal wie verrückt sich manches vielleicht anhören mag.

Der Wirecard Skandal & was wir daraus lernen sollten

Tja, auch der Bilanzbetrug eines DAX-Konzerns war leider nicht unmöglich. Einige meiner Kollegen kassierten regelmäßig enorm hohe Optionsprämien und versuchten mich zu überreden. Allerdings war Wirecard von Anfang an nicht meine Aktie. Das Geschäftsmodell war mir zu undurchsichtig und durch die ständigen Warnartikel der Financial Times ließ ich gleich zweimal die Finger davon. Außerdem lerne ich selber hier auf meinem Blog wöchentlich tolle neue Aktien kennen, die ich wohl jederzeit einer Wirecard vorziehen würde.

Wer sich den Wirecard-Skandal und das Versagen der BaFin mal etwas genauer ansehen möchte, dem kann ich das hier eingebaute YouTube-Video nur wärmstens ans Herz legen.
Eine Sache möchte ich aber nochmal dringend loswerden: Das Investieren in Einzelaktien ist mit einem Totalverlust-Risiko verbunden. Dann sein ganzes Geld in EINE Aktie zu stecken, ist schlichtweg dumm. Bilanzbetrug hin oder her – Diversifikation bleibt das A und O an der Börse!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Entscheidung: Selbstständigkeit

Gegen Ende August musste ich erneut über meine berufliche Zukunft entscheiden. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich nicht über die genauen Einzelheiten sprechen, die zu dieser Entscheidung führten. Ich kann nur sagen, dass ich eine sehr unschöne Erfahrung machen musste und bis heute sehr enttäuscht von einigen Menschen bin. Allerdings war auch das wieder ein sehr wichtiges Learning, das mich definitiv auf irgendeine Weise voranbrachte. Ich schließe mit diesem Kapitel ab und bin überaus dankbar dafür mein finanzielles Wissen deutlich erweitert zu haben.
Erneut hörte ich auf mein Bauchgefühl und entschied mich nun meinen eigenen Weg zu gehen. All meinen kleineren Nebenprojekten, die ich schon seit mehreren Jahren nebenbei pflegte, kann ich mich heute Vollzeit widmen. Sicher stehe ich noch ganz am Anfang meiner Selbstständigkeit und ich muss selber noch einiges lernen, aber ich kann sagen, dass es genau das ist, womit ich auch in Zukunft meinen Lebensunterhalt bestreiten möchte.

Die Präsidentschaftswahlen in den USA

Ein weiteres Großereignis, das die Märkte dieses Jahr mehr als nur einmal bewegte, waren die Präsidentschaftswahlen in den USA. Zugegeben unter Donald Trump liefen die Börsen nicht schlecht und auch seine Steuerreform spielte wohl einigen meiner Aktien in die Karten, dennoch bin ich zuversichtlich, dass man mit Joe Biden einen bedachteren Präsidenten und kooperativeren Verhandlungspartner hat.

An dieser Stelle möchte ich den YouTube-Kanal von Markus Koch empfehlen. Egal was die Börse bewegt, in seinen Livestreams geht Markus Koch darauf ein und versorgt euch mit allen relevanten Börsennews. Ich schätze seine Arbeit wirklich sehr.

Euphorie durch Corona-Impfstoff

Hin und wieder werde ich gefragt, ob es denn nicht vernünftig sei, sein Geld während einem Crash aus dem Markt zu ziehen und erst mal abzuwarten. Erwischt man hier den perfekten Ausstieg, sowie den perfekten Wiedereinstieg, wäre das natürlich sehr lukrativ. Da dies aber nie der Fall sein wird, rate ich jedem stets investiert zu sein. Studien haben gezeigt, dass man seine Rendite halbierte, verpasste man im DAX in den letzten 31 Jahren die stärksten 13 Börsentage. Der 9. November gehörte definitiv zu den Tagen, die man nicht verpasst haben sollte. An diesem Tag meldeten die Pharmaunternehmen Pfizer und BioNTech ihre erfolgversprechenden Impfstoffe an und der Aktienmarkt reagierte unmittelbar mit steigenden Kursen.

Der November 2020 war tatsächlich der stärkste Börsenmonat seit über 30 Jahren. Auch ich konnte in diesem Monat ein fantastisches Ergebnis erzielen. Alleine mit Dividenden und Optionsprämien sicherte ich mir im November einen Cashflow von über 1.800€. Wer sich übrigens mehr dafür interessiert, kann meine Werte auch monatlich beim Aktienfinder unter diesem Link hier nachlesen.

Der Depotplaner & Blog Monetarisierung

Zu guter Letzt möchte ich noch ein wenig auf das Thema Transparenz und Blog Monetarisierung eingehen. Wie ihr sicherlich wisst, habe ich mich immer bewusst dagegen entschieden, unschöne Werbebanner auf meiner Webseite einzubauen. Stattdessen verwende ich sogenannte Affiliate-Links, bei denen ich eine Vermittlungsprovision erhalte, sobald jemand über meinen Link einkauft oder über meinen Link ein Depot eröffnet. Wer mag, kann auch gerne diesen Amazon-Link hier als Lesezeichen in seinem Browser abspeichern und mich so automatisch bei jedem Einkauf unterstützen.

Eine weitere Einnahmequelle ist mein Depotplaner. Dort steckte ich viel Zeit, Geld und Mühe in eine möglichst hilfreiche Übersicht der, meiner Meinung nach, besten Dividendenaktien. Besonders stolz bin ich aber darauf, dass wir durch einen Teil des Verkaufserlöses bis heute über 10 Bäume in deutschen Wäldern anpflanzen konnten.
Ich bin total dankbar für jeden, der hier meine Arbeit unterstützt. Ich habe einiges in Planung – Freut euch auf 2021! Allen ein gutes neues Jahr.

Weitere interessante Artikel:

Benedikt Stafflinger

Benedikt Stafflinger

Hi, ich bin Benedikt. Als Privatinvestor bin ich oft auf der Suche nach interessanten und lukrativen Dividendenaktien. Wenn ich eine Firma gefunden habe, schaue ich mir gerne das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektiven an. Da ich diese Infos nicht für mich behalten will, habe ich DividendeOhneEnde ins Leben gerufen - die Plattform für solide und wachstumsstarke Dividendenwerte. Hier kannst du noch etwas mehr über mich erfahren ...
Benedikt Stafflinger

Benedikt Stafflinger

Hi, ich bin Benedikt. Als Privatinvestor bin ich oft auf der Suche nach interessanten und lukrativen Dividendenaktien. Wenn ich eine Firma gefunden habe, schaue ich mir gerne das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektiven an. Da ich diese Infos nicht für mich behalten will, habe ich DividendeOhneEnde ins Leben gerufen - die Plattform für solide und wachstumsstarke Dividendenwerte. Hier kannst du noch etwas mehr über mich erfahren ...

Wie ist deine Meinung zu diesem Thema?

2 Antworten

  1. Hi Benedikt, das klingt ja sehr spannend deine Erfahrungen zum Optionshandel! Ich selbst überlege auch, dort einzusteigen. Wirst du auch Artikel über deine ersten Schritte und Erfolgsfaktoren auf deinem Blog veröffentlichen? LG, Dennis

    1. Hi Dennis,
      erstmal vielen Dank für deinen Kommentar.
      Momentan baue ich einen kleinen Mitgliederbereich für meinen Blog auf, in dem ich alle meine Trades transparent veröffentliche. Auch Einführungsartikel und Tutorials sind in Planung.
      Wenn du magst, kannst du mir aber auch gerne mal eine Mail schicken, dann kann ich dir vielleicht etwas mehr über den Optionshandel erzählen 🙂
      Liebe Grüße & alles Gute
      Benedikt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert